Von Piraten, Tierhelden und Fabelwesen: Wie wichtig Vorlesen für Kinder ist, zeigt die Vorlesestudie 2019

Screenshot Vorlesestudie 2019

„Kannst du mir auch so eine schöne rote Schleife wie die von Conni binden?“, „Warum kann der kleine Drache Kokosnuss nicht unser Haustier werden?“ und „Wieso kann ich nicht so zaubern wie Harry Potter oder Bibi Blocksberg?“ Bestimmt kennen Sie diese oder ähnliche Fragen auch von Ihrem Kind.

Kleine und große Medienhelden spielen in der Lebenswelt von Kindern eine große Rolle, schließlich nehmen sie in vielen digitalen und analogen Medien ihren Platz ein und werden so zu einem zentralen Thema im Familienalltag. Vor allem in ihrer vertrauten Umgebung verarbeiten Kinder die Welt ihrer Helden intensiver, erschließen sich daraus ihre ganz eigene Fantasiewelt und sammeln erste mediale Erfahrungen. Dabei spielt das gemeinsame Erleben mit einer Bezugsperson eine wichtige Rolle. Hier kommt dem Vorlesen eine nicht zu unterschätzende Rolle zu. Denn Vorlesen ist eine notwendige Grundlage für die Entwicklung von Lesekompetenz. Sie ist eine bedeutende Voraussetzung für die Sprachentwicklung und die spätere Lesemotivation von Kindern. Aber Vorlesen ist noch viel mehr…

Die Stiftung Lesen setzt sich mit mehr als 100 Programmen, Aktionen und Empfehlungen dafür ein, dass Lesen Teil jeder Kindheit und Jugend wird. Mit dem Projekt #medienvielfalt beispielsweise gibt die Stiftung Kita-Fachkräften kreative Ideen und Orientierungshilfen für die tägliche Praxis an die Hand. Ferner finden Eltern auf der Webseite vielfältige Anregungen und Empfehlungen, um mit ihren Kindern gemeinsam Medien zu erleben.

Einmal im Jahr - zum Bundesweiten Vorlesetag am 15.11. - veröffentlicht die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung die Vorlesestudie. Im Rahmen der Studie wird die aktuelle Situation des Vorlesens in Deutschland und die Bedeutung von Lesen für die Entwicklung von Kindern untersucht.

Die Ergebnisse der Vorlesestudie 2019 haben gezeigt: Rund ein Drittel aller Eltern lesen selten oder nie vor. Vor allem Väter lesen noch immer zu wenig vor. Dabei reichen oft schon 15 Minuten am Tag aus, um wichtige Impulse für die kindliche Entwicklung zu setzen.
Hinzu kommt, dass die meisten Eltern noch immer eine sehr traditionelle Vorstellung vom Vorlesen haben: Die Mutter, der Vater, die Großmutter oder der Großvater lesen vor und das Kind hört zu. Doch „Vorlesen ist mehr als Vor-Lesen“. Auch das gemeinsame Entdecken von Wimmelbildern, das Erfinden von eigenen Geschichten, das Dichten von Reimen, das Drehen und Wenden von Mitmachbüchern oder das interaktive Anschauen von Apps.

Um zu verdeutlichen wie vielseitig und unterhaltsam Vorlesen sein kann, hat die Stiftung Lesen ergänzend zur Vorlesestudie eine Empfehlungsliste für Eltern veröffentlicht. Hier findet man Anregungen, um Vorlesen zu einem besonderen und vor allem gemeinsamen Erlebnis in der Familie zu machen.

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