Informations- und Kommunikations-Technik (IKT) können einen
entscheidenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen leisten, allerdings stellt der Einsatz der neuesten IuK Techniken viele Unternehmen vor große Herausforderungen. In einer Vielzahl von Unternehmen breitet
sich daher die Nutzung von IKT nur sehr langsam aus, was nachteilig für die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen ist.
Die Wirtschaftspolitik will dieser Entwicklung entgegenwirken und Unternehmen im Wettbewerb zu stärken. In diesem Kontext erfüllt die vorliegende Studie das Ziel Informationen und Daten für eine effizientere Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik und -förderung des Landes Brandenburg bereitzustellen. Die Studie wurde im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg und dem Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg durchgeführt von der IT- und Managementberatung GLOBIS Berlin durchgeführt.
Im Rahmen einer Umfrage wurden 540 Brandenburger Unternehmen
zumeist schriftlich mittels eines umfangreichen Fragebogens zum Einsatz von IuK-Techniken befragt.
Ca. 80 Prozent der befragten Unternehmen messen der IKT eine größere Bedeutung bei, ca. 75 Prozent haben zumindest in Teilbereichen eine IKT-Strategie und ca. 70 Prozent betrachten sich relativ zur Branche als gleichwertig oder fortschrittlich. Bzgl. der Infrastruktur in Form vorhandener Computer, Internetzugänge und Firmennetze ist kein Nachholbedarf bei der breiten Masse zu erkennen.
Zahlreiche Hemmnisse für den Einsatz von IuK-Techniken werden angeführt, angeführt von dem Argument der zu hohen Kosten - absolut und im Vergleich zum erwarteten Erfolg -, und dass oftmals die eigene Produkte und Dienstleistungen als ungeeignet für den Vertrieb über das Internet gesehen werden, und zwar unabhängig von der Branche. Weitere häufig genannte Hemmnisse waren Sicherheitsbedenken und fehlende Breitbandzugänge.
Insgesamt überwiegt der Einsatz einfacher IKT-Anwendungen. So wird z.B. die Anwendung E-Mail von 88 % der befragten Unternehmen eingesetzt.
Weitere Anwendungen:
- allgemeine Büroanwendungen (83 %),
- Internetrecherchen (81 %),
- Online-Banking (70 %)
- die eigene Internetseite (65 %).
26 Prozent der Unternehmen planen die Einführung von Internettelefonie.
Im Bereich E-Government wünschen sich die Unternehmen vor allem die Bereitstellung von Informationen, wie einen umfassenden Behördenführer oder ein Formular-Center, die Möglichkeit zur E-Mail-Kommunikation mit Behörden, transaktionsbasierte Anwendungen wie die Online-Abgabe der Umsatzsteuervoranmeldung und der Steuererklärung, ein Online-Antrag des Mahnbescheids sowie die Abwicklung des Personalwesens.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die Nutzung von
IKT in Brandenburger Unternehmen im Vergleich zum deutschen
Durchschnitt weniger ausgeprägt ist. Diese Interpretation wird jedoch eingeschränkt, da andere Studien mehrheitlich größere als kleinere Unternehmen ansprechen.
Die Studie schlägt auf Basis der erhobenen Daten Handlungsfelder für die Wirtschaftspolitik vor wie z.B. Abbau von Hemmnissen, Förderung spezifischer IKT-Anwendungen, Demonstrationen des Mehrwerts und Bekanntmachung und Zugänglichkeit der Anwendungen.