Dargestellt am Beispiel Baden-Württemberg
Auf dem Weg in die Informations-, Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft nehmen Informations- und Kommunikationstechnologien eine Schlüsselstellung ein, wobei eine Nutzung der Neuen Medien durch Bürger und Unternehmen vordergründig von den entsprechenden Infrastrukturen abhängt.
Das Ziel der vorliegenden Studie liegt darin, Chancen und Risiken neuer Informations- und Kommunikationstechnologien für den ländlichen Raum auszuloten. Wichtigster Aspekt ist dabei die Untersuchung der aktuellen Anbindung des ländlichen Raumes an die "virtuelle Autobahn" des breitbandigen Internet. Ohne diese Anbindung auf dem neuesten Stand der Technik bieten die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien kaum Chancen für den ländlichen Raum, eher sogar das Risiko einer schleichenden Abkopplung des ländlichen Raumes von der Gesamtentwicklung mit den entsprechenden wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Konsequenzen.
Auf der Basis einer raumwissenschaftlichen Analyse wird die Verbreitung des breitbandigen Internet aufgezeigt. Zudem werden die Fragen, inwiefern der ländliche Raum in Baden-Württemberg in das System der globalen Kommunikation eingebunden ist und inwieweit regionale Disparitäten zwischen ländlichen Räumen und Agglomerationsräumen bestehen, thematisiert. Der raumwissenschaftliche Fokus der Beschreibung und Erklärung räumlicher Disparitäten in der Breitbandversorgung ermöglicht Aussagen für verschiedene Teilräume Baden-Württembergs.
Diese Veröffentlichung spiegelt die Kernergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Chancen und Risiken der neuen Medien bei der Strukturentwicklung in Baden-Württemberg" wider. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum des Landes Baden-Württemberg und dem Institut für Geographie der Universität Stuttgart durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass hinsichtlich des Ausbaus der Breitbandnetze strukturelle Nachteile im ländlichen Raum vorhanden sind. Um diesen Strukturschwächen entgegenzuwirken, ist ein Mix aus verschiedenen Instrumenten notwendig. Dazu zählen zum Beispiel gehaltvolle Informationen (und Moderation) für die relevanten Akteure aus Kommunen und Unternehmen. Um den Abstand zwischen Zentren und Peripherien nicht noch größer werden zu lassen, gilt es erfolgreiche bestehende Konzepte weiterzuentwickeln und neuen Ansätzen offen gegenüberzustehen.
Der Bearbeitungszeitraum war zwischen Dezember 2006 und August 2007. Folgende Methoden kamen zur Anwendung: Literatur- bzw. Sekundärdatenanalyse; qualitative Experteninterviews; Auswertung von Primärdaten aus einer Erhebung des Gemeindetages Baden-Württemberg.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Internetseite www.geographie.uni-stuttgart.de.