E-Government und E-Commerce: EU-Regionalstudie bescheinigt Baden-Württemberg gute Basis

Die Baden-Württemberger surfen oft und gerne im Internet. Bei der Internet-Verbreitung liegen sie an der Spitze von fünf ausgewählten Regionen in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe. Für das EU-Projekt "Regionale Verbreitung von E-Commerce und E-Government" (Regional IST) wurde die Internet-Verbreitung und -Nutzung von Regionen verglichen, die Vorbild für die technologische Entwicklung in Europa sind und vergleichbare Einwohnerzahlen haben: Baden-Württemberg, Katalonien (Spanien), Piemont (Italien), sowie zusätzlich Portugal als periphere Region und Ungarn als EU-Beitrittsland.

 

Danach verfügt Baden-Württemberg bei der Internet-Nutzung und den Online-Dienstleistungen über ein solide Basis. Gut 60 Prozent der Haushalte im Land haben einen PC, auch die 47 Prozent Haushalte mit Internet-Zugang sind ein Bestwert unter den fünf Regionen. Die Daten zeigen aber auch, dass das Bundesland bei komplexen Anwendungen leicht zurückliegt. Beispiel E-Government: Zwar haben mittlerweile fast 92 Prozent aller Verwaltungen eine Internetseite - in Katalonien sind es nur ein Drittel - doch bei der Umsetzung von Verwaltungsdienstleistungen erreicht Baden-Württemberg lediglich rund 29 Prozent, während Katalonien mit fast 33 Prozent vorne liegt.

 

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim E-Commerce: Die Baden-Württemberger rangieren beim Bestellen und Einkaufen von Waren via Internet trotz der höheren Internet-Verbreitung hinter den Katalanen auf Rang zwei. Dies deutet auf unterschiedliche Nutzungsmuster hin, die sich mit der Dauer und Intensität der Internetnutzung entsprechend verändern.


Bernd Beckert, Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung

Quelle: idw