Endbericht: Jugendliche Aktivitäten im Wandel

Gesellschaftliche Beteiligung und Engagement in Zeiten des Web 2.0

 

Das Deutsche Jugendinstitut und die Technische Universität Dortmund veröffentlichen den Endbericht zum Forschungsprojekt "Jugendliche Aktivitäten im Wandel. Gesellschaftliche Beteiligung und Engagement in Zeiten des Web 2.0.", das zwischen September 2009 und Dezember 2010 durchgeführt wurde und gefördert wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

 

Ziel war es, Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen dem Freizeitverhalten, der Mediennutzung und dem freiwilligen Engagement Jugendlicher zu gewinnen. Dabei war die Frage, ob und wie sich die Nutzung der neuen Medien auf traditionelle Beteiligungs- und Engagementformen Heranwachsender auswirkt von besonderem Interesse. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, ob durch die neuen Medien, insbesondere durch die Möglichkeiten des sogenannten Web 2.0, neue Partizipations- und Engagementformen entstehen und ob sich hier geschlechts- und bildungsspezifische Differenzen zeigen lassen.

 

Im Endbericht sind die empirisch belegten Ergebnisse des Projekts veröffentlicht. Ein erstes wichtiges Ergebnis ist, dass die verstärkte Internetnutzung Jugendlicher keinen negativen Einfluss auf ihre Bereitschaft zum freiwilligen Engagement hat. Negative Einflüsse einer verstärkten Internetnutzung auf die Bereitschaft Jugendlicher, sich freiwillig zu engagieren, sind nicht festzustellen. Engagierte, aktive und nicht aktive Jugendliche zeigen ein hochgradig ähnliches Verhalten hinsichtlich ihrer Internetnutzung. Dies betrifft ihr Kommunikationsverhalten ebenso wie ihre Nutzung von Informations- und Unterhaltungsangeboten.

 

Jugendliche, die sich stark mit elektronischen Medien beschäftigen, sind im gleichen Maße freiwillig engagiert wie die, die sich eher nicht mit elektronischen Medien beschäftigen (je 34 Prozent). Hinsichtlich der Dauer und Intensität der Internetnutzung gibt es kaum Unterschiede. Auch in ihren Einstellungen zum Netz unterscheiden sich engagierte, aktive und nicht engagierte Jugendliche kaum. Nur eine kleine Gruppe eher männlicher Jugendlicher mit niedrigem Schulabschluss und starker Internetnutzung fällt durch geringe Engagementbereitschaft auf. Hier dürfte es sich um die Gruppe der sogenannten "Gamer" handeln.

 

Das zweite wichtige Ergebnis aus dem Projekt zeigt, dass Computer und Internet zum alltäglichen Hilfsmittel auch im traditionellen freiwilligen Engagement Jugendlicher geworden sind. Die Internetnutzung im Rahmen des freiwilligen Engagements hat in allen Bereichen zugenommen. So hat sich die Quote der Engagierten, die das Internet im Rahmen ihrer Tätigkeit nutzen, nach den Daten des Freiwilligensurveys zwischen 2004 und 2009 in vielen Engagementfeldern verdoppelt. Am stärksten wird das Internet im Bereich Politik, Menschenrechte etc. und im Bereich Umweltschutz genutzt. Leicht unterdurchschnittliche Nutzung gibt es in Sportvereinen (71 Prozent) und im kirchlich-religiösen Bereich (74 Prozent).

 

Das dritte wichtige Ergebnis zeigt, dass sich auch bei Jugendlichen neue Formen internetgestützten Engagements zeigen. Mit den "Politikinteressierte Internetnutzer/innen", "Mitglieder von Internetgruppen" und "Produzent(inn)en" wurden drei Gruppen Internetnutzer/innen identifiziert, die als Vorformen eines (internetgestützten) Engagement 2.0 verstanden werden können.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unten stehendem Download.


Deutsches Jugendinstitut, Technische Universität Dortmund