Am 9. Februar 2010 war wieder "Safer Internet Day". Der "Safer Internet Day" wird jährlich am zweiten Dienstag weltweit organisiert: Schulen, Initiativen oder Vereine veranstalten bunte Aktionen, die auf die Themen Internetsicherheit und Medienkompetenz aufmerksam machen. Partner des Netzwerks sind so genannte "Safer Internet Center", sie setzen gemeinsam das "Safer Internet Programme" der Europäischen Union um. In Deutschland hat diese Aufgabe der Verbund Safer Internet DE mit der EU-Initiative klicksafe übernommen.
Im Rahmen des Safer Internet Day 2010 hat klicksafe ein Dossier zum Thema Datenschutz und Persönlichkeitsrechte im Internet veröffentlicht. Institutionen, Vereine und Autoren haben über ihre Erfahrungen und persönlichen Ansichten zu diesem Thema geschrieben. Das Dossier soll zum Nachdenken anregen und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung anstoßen. Zudem wird deutlich, dass Datenschutz im Netz jeden Nutzer betrifft, einfache Beispiele dafür sind das Einrichten einer E-Mailadresse oder das Anlegen eines Profils in einem Sozialen Netzwerk, denn in beiden Fällen muss der Nutzer genau überlegen, was er von sich preisgibt.
Die Autoren des Dossiers beleuchten die Thematik auf mannigfaltige Weise: Kai Hanke (Referent für Medien, Deutsches Kinderhilfswerk e.V.) verweist in seinem Bericht "Datenschutz 2.0 - Voraussetzungen für eine kinder- und jugendgerechte Informationsgesellschaft" darauf, dass alle Menschen heutzutage in einem digitalen Datengeflecht involviert sind und nennt Forderungen, wie Kinder und Jugendliche während der Netzkommunikation besser geschützt werden sollten.
Jutta Croll (Geschäftsführerin, Stiftung Digitale Chancen) verdeutlicht in ihrem Artikel "Von Schützern und Beschützern" den Unterschied zwischen Datenschutz und Datensicherheit und weist darauf hin, dass Datenschutz auch der Mitwirkung der Nutzerinnen und Nutzer bedarf. Bei ihnen ein Schutzbedürfnis zu entwickeln sei daher eine wichtige Aufgabe des Datenschutzes und der Vermittlung von Medienkompetenz.
Hingegen macht Prof. Dr. Klaus Neumann-Braun (Lehrstuhl für Medienwissenschaft, Universität Basel) in seinem Bericht "Gefühlte Privatheit im offenen Netz" darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche im Bereich Medienkompetenz oft auf sich allein gestellt sind. Der Autor ist der Meinung, dass Nutzer, die älter als 35 Jahre alt sind, auf Grund mangelnder Internetkenntnisse kaum in der Lage seien, Heranwachsende beim Surfen im Netz zu begleiten. Jugendliche würden eher ihre eigenen Erfahrungen im Netz sammeln, als von Eltern oder Pädagogen aufgeklärt zu werden.
Weitere Autoren des Dossiers sind Ilse Aigner (Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Gerhart Baum (Bundesminister a.D.), Dr. Alexander Dix (Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit), Dr. Kristina Köhler (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Peter Schaar (Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit).