Eurobarometer-Umfrage: 26 Prozent der EU-Bürger besitzen ausschließlich ein Mobiltelefon

Die Europäische Kommission hat am 14. Februar 2011 die Ergebnisse einer Eurobarometer-Sondererhebung veröffentlicht und beleuchtet darin das Thema "Roaming im Jahre 2010". Zur Erklärung: Als Roaming wird die Möglichkeit verstanden, Dienste des Mobiltelefonnetzes im Ausland zu nutzen. Um überteuerte Mobiltelefonrechnungen zu vermeiden, wurde im Jahre 2007 die erste EU-Verordnung mit Preisobergrenzen eingeführt. Diese Verordnung wurde im Jahre 2009 zur Senkung der Preise von SMS- und Datenroamingdiensten erweitert. Die Roamingvorschriften von 2009 gelten bis Ende Juni 2012.

Die aktuelle Eurobarometer-Umfrage möchte einen Beitrag zur überprüfung der derzeit gültigen Verordnung über das Roaming erbringen. Zur Datenerfassung wurden im August und September 2010 mehr als 26.500 Bürger in den 27 EU-Mitgliedstaaten befragt. Die untersuchte Personengruppe besteht überwiegend aus EU-Bürgern, die ein Mobiltelefon besitzen und innerhalb der letzten 5 Jahre im europäischen Ausland auf Reisen waren.

 

Die Ergebnisse zeigen: 87 Prozent der befragten EU-Bürger besitzen ein Mobiltelefon, 26 Prozent besitzen ausschließlich ein Mobiltelefon und 61 Prozent verfügen über einen Festnetzanschluss und ein Mobiltelefon. Zum Vergleich: Im Jahre 2006 verfügten 20 Prozent der EU-Bürger ausschließlich über ein Mobiltelefon. Laut Studie wird das Mobiltelefon zunehmend das einzige Gerät sein, das EU-Bürger zum telefonieren nutzen.

 

Die Umfrage hat auch die Altersstruktur der Mobiltelefonbesitzer analysiert: 97 Prozent der 15- bis 24-Jährigen sowie 92 Prozent der 40- bis 54-Jährigen und 71 Prozent der EU-Bürger, die älter als 55 Jahre alt sind, besitzen ein Handy. Bei der Frage, ob es schwierig sei, die Mobiltelefonrechnungen zahlen zu können zeigt sich: Für 79 Prozent der Befragten ist es meistens schwierig und 87 Prozent empfinden es gelegentlich als schwierig.

 

Die Teilnehmer der Eurobarometer-Umfrage wurden zu ihren Reisegewohnheiten befragt, um den Bedarf nach weiteren Roamingverordnungen einschätzen zu können: 48 Prozent der europäischen Mobiltelefonbesitzer haben in den letzten fünf Jahren mindestens einmal eine Reise unternommen Zudem sind 28 Prozent der Handybesitzer sowohl in den letzten 12 Monaten als auch in den letzten 4 bis 5 Jahren gereist und haben Erfahrungen mit den Roamingdiensten vor und nach der Einführung der EU-Roamingverordnung gesammelt. Generell zeigt sich: Die Befragten im nördlichen und westlichen Europa reisten in beiden Zeiträumen mehr und häufiger als ihre Pendants im südlichen und östlichen Europa.

 

Die Studie hat erforscht, welche Mobilfunkdienste von den EU-Bürgern gewöhnlich im Ausland genutzt werden: 49 Prozent nutzen im Ausland den SMS-Dienst, 47 Prozent der Untersuchungsteilnehmer tätigen Anrufe mit dem Mobiltelefon und 7 Prozent surfen mit dem Handy im Internet. Zudem kaufen 2 Prozent eine SIM-Karte in dem Land der EU, das sie besuchen. Immerhin 10 Prozent der EU-Bürger nehmen ihr Mobiltelefon in der Regel nicht mit, wenn sie ein anderes Land der Europäischen Union besuchen.

 

In diesem Kontext hat die Eurobarometer-Umfrage analysiert, wie sich die Nutzung der Roamingdienste in Abhängigkeit der Reisegewohnheiten der Befragten verändert: 59 Prozent der EU-Bürger, die innerhalb der letzten 12 Monate und vor 4 bis 5 Jahren gereist sind, nutzen die Dienste des Mobiltelefons. Zum Vergleich: 47 Prozent der EU-Bürger, die nur innerhalb der letzten 4 bis 5 Jahre innerhalb der EU gereist sind, nutzen ebenfalls diese Dienste. Der Hintergrund: Laut der Studienexperten haben Untersuchungsteilnehmer, die vor 4 bis 5 Jahren gereist sind, eingeschränkte Nutzungsgewohnheiten. Denn vor Einführung der Roamingverordnung im Jahre 2007 waren die Kosten der Mobiltelefondienste sehr hoch.

 

Die Analyse zeigt außerdem, dass EU-Bürger nach wie vor vorsichtig mit der Nutzung der Mobiltelefondienste sind: 41 Prozent derjenigen Befragten, die innerhalb der letzten 4 bis 5 Jahre eine Reise unternommen haben, begrenzen ihre Anrufe im Ausland. Der Grund: Sie machen sich Sorgen um die Höhe der Kosten. Die Studienexperten vermuten, dass die Wahrnehmung über die Preise für das Roaming abschrecken könnte, diese Dienste ausführlich zu nutzen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Download.


Quelle: Europäische Kommission