Das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie die Studie "Monitoring-Report Deutschland Digital - Der IKT-Standort im internationalen Vergleich" im Dezember 2009 veröffentlicht. Der Report zeigt, ob sich der Informations- und Kommunikationstechnologienstandort (IKT) Deutschland im internationalen Vergleich behaupten kann. Im Jahre 2008 lag Deutschland gemeinsam mit Norwegen auf Platz sieben der 15 weltweit führenden IKT-Nationen Europas, Asiens und den USA. Im Bereich der Infrastruktur lag Deutschland auf Platz acht der 15 besten IKT-Nationen und im Bereich der Marktentwicklung gemeinsam mit den Niederlanden sogar auf Platz fünf.
Laut Studie muss es im Rahmen der so genannten IKT-Standortstrategie 2013 zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands kommen, dies kann geschehen durch eine verstärkte Zielkonzentration und der Umsetzung konkreter Maßnahmen. In einem ersten Schritt wurden Chancen und Risiken verschiedener Handlungsfelder wie Deutschlands Datensicherheit, Innovationspolitik, Bildungspolitik oder auch der Breitbandausbau beziehungsweise die Telekommunikationspolitik näher untersucht:
- Datensicherheit
Laut Untersuchung hat das Bundeskriminalamt bekannt gegeben, dass die IKT-Kriminalität im Jahre 2008 Schäden in Höhe von 37 Millionen Euro angerichtet hat und es wurden insgesamt 37.900 Fälle der IKT-Kriminalität festgehalten. Bei diesen Zahlen wird empfohlen, das Datenschutzrecht zu aktualisieren, denn ohne Vertrauen in Datensicherheit könne das IKT-Wirtschaftswachstum nicht gesteigert werden.
- Innovationspolitik
- Bildungspolitik
- Telekommunikationspolitik / Breitband
Die Studie besagt, dass aktuell 650 Millionen Euro für Forschung- und Entwicklung vom Bund für den IKT-Standort Deutschland ausgegeben werden. Zudem wird geraten, bessere Bedingungen für Forschung- und Entwicklung im Bereich der IK-Technologien zu schaffen, dazu gehören unter anderem die Steigerung der Ausgaben auf etwa 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis zum Jahre 2015 sowie Transparenz im Hinblick auf die Mittelvergabe in den Bereichen Forschung und Entwicklung zu schaffen. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn die Aufwendungen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung steuerlich absetzbar wären.
Nach Studienangaben waren im Jahre 2008 etwa 830.000 Arbeitnehmer in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche beschäftigt. Andererseits waren im Sommer 2009 zwar viele offene Stellen in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu vergeben, doch nur wenige Fachkräfte aus diesen Fächern waren arbeitslos gemeldet. Daher weist die Studie explizit auf einen strukturell bedingten Fachkräftemangel hin, um dem entgegen zu wirken sollten unter anderem IKT-Fachkräfte Weiterbildungsmöglichkeiten in Unternehmen und Hochschulen haben.
Im Jahre 2008 lag Deutschland bei der Breitbanddichte im globalen Vergleich auf Platz sieben. Zudem werden in Deutschland in neun von zehn Fällen Breitbandanschlüsse mit DSL genutzt und nur sechs Prozent werden über das TV-Kabel genutzt. Für eine flächendeckende Auslastung von Hochgeschwindigkeit- und Glasfasernetzen werden in den nächsten Jahren Investitionen bis zu 50 Milliarden Euro notwendig sein, diese sind eine wichtige Voraussetzung für neue Innovationen.
Die vollständige Studie "Monitoring-Report Deutschland Digital - Der IKT-Standort im internationalen Vergleich" steht für Sie bei uns zum Download bereit.