In der Studie "Neue Medien und Bürgerorientierung @ 2004" befassen sich die Bertelsmann Stiftung und die RWTH Aachen gemeinsam mit der Frage, wie es um die Umsetzung der E-Democracy-Versprechungen der vergangenen Jahre bestellt ist. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurden innovative Projekte unter die Lupe genommen, die eine unmittelbarere Beteiligung der Bürger an öffentlichen Entscheidungen zum Ziel hatten. Ob als direktere Form der Online-Mitwirkung, oder weniger direkt als Möglichkeit, Lob oder Unmut online abzuladen - zahlreiche Initiativen wurden gefunden, die sich mit den neuen Möglichkeiten des Informationszeitalters befassen.
Ergebnis: Es gibt mehr nachvollziehbare Gründe für das Scheitern als überzeugende Beispiele für das Gelingen der Online-Bürgerbeteiligung. Zu häufig sind die Projekte Anhängsel einer E-Administration-Strategie, ohne systematisch mit den politischen und administrativen Prozessen verknüpft zu sein. Zu häufig ist es auch das Engagement weniger Enthusiasten, von dem der Erfolg der Projekte abhängt. Zu selten wird auch im Vorfeld eines innovativen Projektes abgeklärt, welche Erfahrungen andere Institutionen bereits mit ähnlichen Bemühungen gemacht hatten. Und vielleicht am
wichtigsten: Zu regelmäßig ist zu Beginn des "Abenteuers Online" aus Sicht der Gesamt-Körperschaft nicht entschieden, welche Art und Intensität der Bürgerbeteiligung man eigentlich möchte.