Neue Nonliner-Untersuchung aus den USA

Was ist ein Nonliner?



Bisher hieß die Antwort - jemand, der keinen Internetzugang hat. Mit der neuen auf Englisch erschienenen Studie "The ever-shifting Internet Population", bei der insgesamt 3500 US-Bürger befragt wurden, gewinnt das Bild des Nonliners ganz neue Facetten. Die von Amanda Lenhard im April 2003 herausgegebene Studie hat sich dieser Spezies aus unterschiedlichsten Richtungen angenähert: Wer ist ein Nonliner? Was zeichnet ihn aus? Was bewegt ihn, ein Nonliner zu bleiben?

Die erste überraschung - der Nonliner ist kein desinteressierter Verweigerer: 20 Prozent aller, die sich als Nicht-Nutzer bezeichnen und keinen eigenen Internetzugang besitzen, leben mit jemanden zusammen, der einen hat und nutzt diesen rege mit. Weitere 17 Prozent haben nur vorübergehend keinen Internetzugang, weil der Computer streikt oder der Provider Probleme bereitet. Nur 24 Prozent aller Amerikaner sind "echte" Offliner und haben nur geringe Internet-Ambitionen.



Wer ist der Nonliner und warum?



Der amerikanische Durchschnitts - Nonliner ist nach Amanda Lenhart a. o. unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe vor Allem einer mit geringem Einkommen, geringer Schulbildung und ist älter als 50. Er lebt auf dem Land, gehört einer ethnischen Minderheit an - eher Schwarzamerikaner und Hisspanier - ist arbeitslos und behindert. Seine Motive für die Nichtnutzung sind zu 33 Prozent die Kosten für einen Computer und Internetzugang, zu 29 Prozent die fehlende Zeit, sich damit zu beschäftigen. Zu 27 Prozent ist er überfordert und findet das Internet zu kompliziert. Das Internet erzeugt bei dem Nonliner ängste - zu 33 Prozent fürchtet er Betrug, Identitätsdiebstahl und Pornografie. Der behinderte Nonliner scheut dagegen mehr als der Nichtbehinderte die technischen Barrieren und den hohen finanziellen Aufwand, der mit der überwindung dieser Barrieren verbunden ist.


Amanda Lenhart, The Pew Internet & American Life Projekt

Quelle: The Pew Internet & American Life Projekt