Männer sind drin, Frauen nicht
Bei der Steigerung der Internet-Nutzung sind Frauen ausschlaggebend
Männer sind drin, Frauen nicht: Diese Behauptung kann jetzt erst-mals mit genauen Zahlen und Fakten untermauert werden. Nach der Sonderauswertung des "(N)onliner Atlas 2002", die vom Verein "Frauen geben Technik neue Impulse e.V." gemeinsam mit der Initiative D21 und TNS Emnid durchgeführt wurde, sind über die Hälfte der Männer im Netz, aber nur gut ein Drittel der Frauen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Offliner, davon fast 60 Prozent Frauen. Geht es jedoch um positive Internet-Bilanzen, sind bundesweit die Frauen ausschlaggebend.
Alle von Emnid erhobenen Daten bei 30.000 Personen über 14 Jahren zur Online-Nutzung, Nutzungsplanung und Nichtnutzung wurden erstmals für Männer und Frauen getrennt ausge-wertet. Ziel der Untersuchung ist es, durch die verbesserte Daten-lage die Maßnahmen der Politik und Aktivitäten der Wirtschaft genauer auf die Zielgruppe Frauen zuschneiden zu können. Die größten Gruppen von Nicht-Nutzerinnen sind 7,6 Millionen Renterinnen, 3,4 Millionen Hausfrauen und 3,2 Millionen weibliche Angestellte. Die Ursachen liegen in der Bildung, bei den Kosten und einer viel zu geringen Alltags- und Nutzenorientierung für diese unterschiedlichen Zielgruppen.
Im Länder-Ranking ist Schleswig-Holstein Spitze, weil die Onlinerinnen-Quote mit 41,3 Prozent hier die beste ist. Dagegen ist das Saarland Schlusslicht bei den alten Ländern aufgrund der geringen Anzahl von Frauen (26,4 Prozent), die das Internet nutzen. Das Stadt-Landgefälle ist vor allem männlich dominiert: Männer sind in ländlichen Gebieten deutlich seltener Onliner, bei Frauen gibt es nur in den neuen Bundesländern einen geringen Unterschied.
Insgesamt driftet die Kluft zwischen Männern und Frauen immer weiter auseinander!