Laut der aktuellen Analyse der Universität Hohenheim zur Internet-Nutzung und Akzeptanz von E-Commerce wird dieser Dienst derzeit noch nicht in der Gesamtbevölkerung angenommen. Dies hängt jedoch vor allem mit der Verbreitung und Nutzung des Internet zusammen, welche nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen gegeben ist. Es besteht in Deutschland nach wie vor eine digitale Kluft. Junge Männer zwischen 20 und 29 Jahren und einem gehobenem Bildungsniveau nutzen diese Dienste weit häufiger als andere Bevölkerungsgruppen. Sie kaufen oder buchen in erster Linie Bücher, CDs, DVDs, Eintrittskarten, Flug- und Bahntickets oder Bekleidung.
Es konnte weiterhin herausgefunden werden, dass viele Nutzer das Internet verwenden, um sich Informationen über Produkte oder Vergleichsangebote einzuholen; kaufen diese dann aber nach wie vor in einem Geschäft vor Ort. Dies könnten die potenziellen ‚Online-Shopper von morgen’ werden. Weiterhin werden die neuen Möglichkeiten des Web 2.0 bisher fast ausschließlich von den jungen Internetnutzern angewendet.
Anhand einschlägiger empirischer Studien zeigt diese Arbeit die Nutzung und Akzeptanz des Internet sowie des Business-to-Consumer E-Commerce in Deutschland. Darüber hinaus wird die Nutzung von E-Commerce auch in regionaler Hinsicht, insbesondere in Baden-Württemberg, analysiert.
Die aktuelle Studie ist Teil eines Langzeit-Forschungsprojektes des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft und Sozialforschung der Universität Hohenheim, der seit 2000 jährlich aktuelle Daten präsentiert. Seit 2007 wird die Analysereihe in Zusammenarbeit mit TNS-Infratest Business Intelligence durchgeführt. Die Autoren beschränken sich bei der Zielgruppenbestimmung nicht nur auf soziodemografische Variablen. Vielmehr werden die Nutzerinnen und Nutzer des Internet und die Anwenderinnen und Anwender von E-Commerce auch anhand ihrer Sozialen Milieus beschrieben, um so die milieuspezifische Nutzung von Internet und E-Commerce aufzuzeigen. Auf diese Weise wird ein Eindruck von den gegenwärtigen und künftigen Marktchancen des Business-to-Consumer E-Commerce vermittelt.
Grundlage der Sekundäranalyse bilden repräsentativ erhobene Daten der internet facts 2007 der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung e.V., es wurde weiterhin die vom BAC Burda Advertising Center durchgeführte Typologie der Wünsche (TdWI 2006/07 Trend) in der aktuellsten Version verwendet. Ergänzend wurden an einigen Stellen die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie von 2007 und der (N)ONLINER Atlas 2007 herangezogen.