Online-Verkäufe amerikanischer Internetnutzer (Selling items online)

Millionen von Internetnutzern haben ihre Gewohnheiten geändert. Statt Geräte, die sie nicht mehr brauchen, vor Ort zu verkaufen oder zu verschrotten, haben sie den Online-Verkauf entdeckt. Etwa einer von sechs erwachsenen amerikanischen Internetnutzern hat bereits online etwas verkauft. Dies berichtet das unabhängige amerikanische Pew-Institut, welches zwischen dem 13. September und dem 14. Oktober 2005 in telefonischen Interviews 2.251 Amerikaner und Amerikanerinnen ab 18 Jahren befragte - darunter befanden sich 1577 Internetnutzer.



Der übergang zu Online-Transaktionen war nicht nur ein Segen für Menschen, die ihren Dachboden aufräumen wollten; er hat auch enorme Auswirkungen auf einen der größten Einnahmebereiche von Zeitungen: Kleinanzeigen. Pew weist auf Daten des amerikanischen Martforschungsunternehmens comScore hin, welche zeigen, dass die Anzahl der Amerikanerinnen und Amerikaner, die Online-Kleinanzeigen nutzen, im vergangenen Jahr um 80 % in die Höhe geschnellt ist.



Pew fand heraus, dass Online-Verkäufer aus allen Schichten des sozialen Spektrums stammten, allerdings sind es hauptsächlich Männer in den Dreißigern, die relativ wohlhabend und gut ausgebildet sind. Außerdem nutzen sie das Internet relativ intensiv, sind mit Breitbandanschluss ausgestattet und gehen häufig online. Die Erhebung zeigt, dass 17 % der Internetnutzer online Dinge verkauft haben.



  • 30 % der Internetnutzer mit Breitbandanschluss zu Hause und am Arbeitsplatz haben online Dinge verkauft.
  • 26 % männliche Internetnutzer (29-40) haben online etwas verkauft;
  • 17 % weibliche Internetnutzer (18-28) haben ebenfalls online etwas verkauft, ebenso wie 13 % der Internetnutzer über 40.
  • 20 % der männlichen Onliner und 14 % der weiblichen Onliner haben schon etwas online verkauft.

 

Zwei der wichtigsten Orte, an denen Internetnutzer als Einzelpersonen Online-Verkäufe tätigen, sind Kleinanzeigen-Websites und Websites für Online-Auktionen. Das Pew Internet Project stellte fest, dass:

  • 32 Millionen erwachsene Amerikanerinnen und Amerikaner Online-kleinanzeigen genutzt haben, um etwas zu kaufen oder zu verkaufen,
  • 35 Million erwachsene Amerikanerinnen und Amerikaner bereits an einer Internet-Auktion teilgenommen haben.

 

"Wir haben das Zeitalter der Verkäufe zu jeder Zeit an jedem Ort," erläuterte Amanda Lenhart, Senior Research Specialist beim Pew Internet & American Life Project. "Das Internet hat den Kundenkreis für nicht mehr benötigte Haushaltsgegenstände stark erweitert, ebenso wie es neue Märkte für traditionelle Formen des Handels eröffnet hat. Die gesamte Internetwelt ist ein Flohmarkt."



"Für den Online-Verkauf und –Kauf finden die Verbraucher die vom Internet gebotene Bequemlichkeit und weite Verbreitung attraktiv," sagte Erin Hunter, Vizepräsidentin von comScore Networks Entertainment and Media Solutions. "Obwohl reine Kleinanzeigen-Websites beliebt sind, wendet sich immer noch eine große Anzahl von Verbrauchern den Medienmarken zu, denen sie vertrauen, um Dinge online zu kaufen und zu verkaufen. Tatsächlich werden zwei der fünf besten Kleinanzeigen-Websites - cars.com and apartments.com – von traditionellen Zeitungsunternehmen betrieben."



"Viele der besten Kleinanzeigen-Websites werden mit Inhalten aus Zeitungen ergänzt," fügte Frau Hunter hinzu. "Die traditionellen Zeitungen können die weite Verbreitung und Bequemlichkeit, die zu erfolgreichem E-Commerce gehört, nicht bieten. Verbraucher bevorzugen die über das Internet hergestellte Interaktion; davon profitieren nur Kleinanzeigen-Websites."


Amanda Lenhart, Pew Internet & American Life Project

Quelle: Pew Pressemitteilung, übers. A. Bausch