Das "Pew Internet & American Life Project" ist eine Initiative der Organisation "Pew Research Center" und hat in Kooperation mit der California HealthCare Foundation die Studie "Peer-to-peer healthcare" (Gesundheitsvorsorge im privaten Austausch) veröffentlicht. Zur Datenerhebung wurden 3.001 erwachsene US-Amerikaner telefonisch befragt und es wurde zusätzlich eine Onlinebefragung mit 2.156 Mitgliedern der National Organization for Rare Disorders (NORD) durchgeführt. Die Ergebnisse verdeutlichen: Insgesamt 18 Prozent der Internetnutzer sagen, dass sie online sind, um andere Menschen mit ähnlichen Gesundheitsproblemen zu finden. Zudem haben 23 Prozent der Onliner, die chronisch krank sind, Menschen mit ähnlichen Problemen zwecks eines Austausches im Netz gesucht. Zur Erklärung: Zu den chronischen Erkrankungen gehören beispielsweise Diabetes, Krebs oder Bluthochdruck. Zum Vergleich: 15 Prozent der Onliner ohne chronische Erkrankungen suchten den Austausch mit Gleichgesinnten.
Das Pew Internet & American Life Project zeigt in seiner Analyse auch: Von allen Onlinern, die im Netz den Austausch mit Menschen in einer ähnlichen Situation suchen, haben 23 Prozent innerhalb des letzten Jahres eine medizinische Notsituation durchlebt und 26 Prozent haben einen nahestehenden Angehörigen gepflegt. Das Internet ist in der Lage, Menschen zusammen zu führen, die sich vorher noch nie begegnet sind und in schwierigen Lebenssituationen voneinander profitieren können. In der Studie hat beispielsweise eine Frau, die ihren krebskranken Mann pflegt, ihre Suche im Internet nach Menschen mit ähnlichen Erfahrungen damit begründet, dass sie sich Zugang zu Insiderinformation erhoffte. Außerdem wünschte sie sich Ratschläge von Menschen, die mit dieser Krankheit umgehen müssen. Dieser Zuspruch kann für Betroffene eine wichtige Hilfestellung sein.
Die Studienteilnehmer wurden gefragt, von wem sie Hilfe und Unterstützung bekamen, als sie das letzte Mal krank waren. 65 Prozent der Befragten gaben an, außerhalb des Internet von einem Arzt betreut worden zu sein. Nur ein Prozent der Befragten haben sich online von einem Mediziner Rat und Hilfe gesucht und vier Prozent haben online und offline Betreuung von einem Arzt erfahren. 41 Prozent der Teilnehmer haben zudem offline Unterstützung bei Freunden und Familie gesucht, ein Prozent haben dies online getan und 12 Prozent haben online und offline die Hilfe von Freunden und Angehörigen in Anspruch genommen. Die Untersuchung zeigt auch, wie die Teilnehmer bei verschiedenen medizinischen Problemen ihre Hilfsquellen einschätzen: Für eine präzise medizinische Diagnose bevorzugen 91 Prozent der Befragten den Befund von ärzten oder Krankenschwestern. Auf diese Quelle vertrauen auch 85 Prozent der Befragten, die sich über verschreibungspflichtige Arzneimittel informieren möchten. Bei der Internetrecherche zeigt sich: 29 Prozent der 39- bis 45-jährigen Nutzer sowie 21 Prozent der 46- bis 55-jährigen Nutzer haben online nach Mitteilungen über verschreibungspflichtige Arzneimittel geforscht. Weitere Informationen zur Studie "Peer-to-peer healthcare" entnehmen Sie bitte dem englischsprachigen Download.