Das Pew Internet & American Life Project ist eine Initiative des Pew Research Centers. Diese Non-Profitorganisation stellt Informationen zu Themen oder Trends bereit, welche die USA und die restliche Welt betreffen. Aktuell hat das Pew Internet Projekt eine Studie veröffentlicht, die sich mit Nachbarschaftskommunikation beschäftigt und den Titel "Nachbarn Online" trägt. Der Report basiert auf Daten von Telefoninterviews, die zwischen November und Dezember 2009 mit 2.258 erwachsenen US-Amerikanern durchgeführt wurde. Befragt wurde das Kommunikationsverhalten mit den Nachbarn in den letzten zwölf Monaten.
Die Studienteilnehmer wurden befragt, ob sie die Namen ihrer engen Nachbarn wüssten und dabei kam heraus, dass 19 Prozent der Befragten alle Namen kannten und 24 Prozent zumindest die meisten Namen wussten. Die Studie zeigt außerdem, dass US-Amerikaner vielfältige Ansätze nutzen, um sich darüber zu informieren, was in ihrer Gemeinde vor sich geht und die Online-Aktivitäten wirken dabei ergänzend. So erstreckt sich die Kommunikation auf der direkten Ebene von Angesicht zu Angesicht bis hin zu lokalen Blogs und Mailinglisten.
Die Daten der Untersuchung verdeutlichen: 46 Prozent der US-Amerikaner reden im direkten Kontakt mit ihren Nachbarn über Gemeindeangelegenheiten, 21 Prozent diskutieren via Telefon über Gemeindeangelegenheiten, neun Prozent tauschen E-Mailnachrichten mit den Nachbarn aus und vier Prozent der US-Amerikaner kommunizieren via SMS und Mobiltelefon mit den Nachbarn. Zudem nutzen zwei Prozent den Twitterdienst, um neueste Meldungen von ihren Nachbarn zu erfahren.
Auch Blogs sind viel genutzte Kommunikationsmittel: 14 Prozent der Internetnutzer, das sind elf Prozent der erwachsenen US-Amerikaner, lesen einen Blog zu Themen ihrer Gemeinde. Nachbarschaftsblogs werden jedoch, im Kontrast zur Telefon- oder E-Mailinteraktionen zunehmend von Jüngeren genutzt, denn 16 Prozent der 18 bis 29-Jährigen lasen schon einmal einen Blog zu Gemeindethemen, dies taten auch 15 Prozent der 30 bis 64-Jährigen und nur neun Prozent derjenigen, die 65 Jahre alt und älter waren.
Interessanterweise besteht ein Zusammenhang darin, ob jemand den Namen seines Nachbarn kennt und in welcher Form die Person mit diesem kommuniziert: Zwischen denjenigen, die alle Namen der Nachbarn kennen, haben 70 Prozent Gemeindebelange direkt besprochen, im Vergleich zu 12 Prozent von denjenigen, die keinen einzigen ihrer Nachbarn kannten. Wenn es um die Kommunikation via Telefon ging, nutzten 33 Prozent derjenigen, die alle ihre Nachbarn mit Namen kannten, in den letzten zwölf Monaten die Anrufe, um sich über lokale Ereignisse auszutauschen. Dies taten nur sechs Prozent derjenigen, die keinen einzigen Nachbarn mit Namen kannten.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen auch, dass sich 22 Prozent der US-Amerikaner angemeldet haben, um Meldungen zu Gemeindethemen via E-Mail oder SMS zu erhalten. Dabei meldeten sich 13 Prozent an, um über Schulereignisse informiert zu werden, elf Prozent waren an Schlechtwetterwarnungen interessiert, fünf Prozent wollten mehr über Kriminalität in der Nachbarschaft erfahren und vier Prozent wollten sich dadurch über Straßensperren informieren. Weitere Informationen zur Studie "Nachbarn Online" entnehmen Sie bitte dem Download, das in englischer Sprache zur Verfügung steht.