Das Pew Internet & American Life Project ist ein Projekt der Non-Profit-Organisation Pew Research Center und hat in Kooperation mit dem Monitor Institute und der John S. and James L. Knight Foundation eine Studie zum Thema "How the Public Perceives Community Information Systems" (Wie die öffentlichkeit Informationssysteme von Gemeinden wahrnimmt) veröffentlicht. Die Experten haben zur Datenerhebung Befragungen in den US-amerikanischen Gemeinden Macon, Philadelphia und San José mit insgesamt 1510 Bürgern durchgeführt. Untersucht wurde die Qualität der Informationssysteme der jeweiligen Gemeinden, dazu gehören ein facettenreiches Informationsangebot sowie eine technisch ausgereifte Infrastruktur zur Informationsanlieferung. Zudem sollten ortsansässige Personen die Fähigkeiten haben, diese Informationen zu erhalten und sie an andere Gemeindemitglieder weiterzugeben. Weitere Qualitätskriterien sind unter anderem: High-Speed Internet für alle Bürger, lokale Schulen mit Zugang zu Computern und High-Speed Internet (dies beinhaltet auch Unterrichtseinheiten, die digitale und mediale Bildung unterstützen) und eine lokale Regierung mit einer engagierten Politik der Transparenz.
Die Ergebnisse zeigen: 65 Prozent aller Studienteilnehmer sind mit der Arbeit ihrer lokalen Regierung zufrieden und 30 Prozent haben das Gefühl, durch die öffentlichen Informationsquellen werden sie mit allen wesentlichen Neuigkeiten versorgt. 55 Prozent der Teilnehmer haben den Eindruck, die öffentlichen Schulen erfüllen ihre Aufgabe gut, 76 Prozent sind mit der Berichterstattung ihrer lokalen Zeitung zufrieden und 38 Prozent sind mit der städtischen Regierung zufrieden. Die Wissenschaftler haben auch herausgefunden: Breitbandnutzer sind manchmal weniger zufrieden mit dem Gemeindeleben als ihre Mitbürger. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass Breitbandnutzer tiefere Einblicke über gegenwärtige Probleme der Gemeinde bekommen und daher mehr kritische Informationen über die lokale Regierung zusammentragen. Insgesamt nutzen in San José 85 Prozent der Einwohner das Internet und 76 Prozent verfügen zuhause über eine Breitbandverbindung. Zum Vergleich: In Philadelphia sind 66 Prozent der Bürger online und 57 Prozent haben einen Breitbandanschluss und in Macon nutzen 64 Prozent der Bürger das Netz und 50 Prozent sind zuhause mit Breitband versorgt.
Alle Studienteilnehmer mit Zugang zum Netz sollten außerdem abschätzen, welchen Einfluss eine Internetverbindung auf ihre verschiedenen Lebensbereiche hat: 69 Prozent der Internetnutzer aller drei Gemeinden sagen, das Internet hätte einen großen Einfluss auf ihre Fähigkeit, neue Sachen zu erlernen. 48 Prozent der Onliner meinen, dass das Internet sich auf den Umgang mit Gesundheitsthemen auswirken würde. 34 Prozent der Internetnutzer sind zudem der Auffassung, die Internetnutzung beeinflusst die Teilhabe in der Gemeinde. 24 Prozent der befragten Onliner sagen, das Internet beeinflusst die Interaktion zwischen Regierungsbeamten und Politikern. Die Studie hat auch hinterfragt, wie sich soziale Medien (beispielsweise Facebook, Twitter, YouTube) auf die Kommunikation innerhalb der Gemeinde auswirken: 32 Prozent der Onliner aller drei Gemeinden erhalten lokale Informationen von sozialen Netzwerken. 12 Prozent der Nutzer erhalten lokale Meldungen, die von Nachrichtenwebseiten auf ihr Handy geschickt werden und 7 Prozent der Nutzer bekommen lokale Informationen von Twitter.
Die Forscher wollten von den Teilnehmern auch wissen, welche Quellen sie für den Erhalt unterschiedlicher Informationen nutzen: Mitteilungen über die Nachbarschaft erhalten in Philadelphia und in Macon jeweils 11 Prozent der Befragten über das Internet. Zudem lesen in San José 15 Prozent der Bürger wichtige Einzelheiten zur Nachbarschaft in den Gemeindebriefen nach. Berufliche Nachrichten erfahren 40 Prozent der Befragten in Philadelphia, 35 Prozent der Bürger in Macon und 51 Prozent der Bürger in San José über das Internet. Die Analyse zeigt außerdem: Jede der Gemeinden verfügt über eine eigene Webseite, doch nur etwa ein Drittel der Befragten hat davon gewusst. Die meisten Studienteilnehmer haben bei Google nach lokalen Informationen recherchiert oder sich auf den Webseiten der lokalen Tageszeitungen und TV-Sender umgeschaut. Manche haben auch Informanden ihres privaten Netzwerks bei Fragen zu lokalen Themen kontaktiert. Weitere Informationen zur Studie "How the Public Perceives Community Information Systems" entnehmen Sie bitte dem englischsprachigen Download.