Senioren erobern das Internet

Die Medienwissenschaftlerin Julia Janßen hat sich in ihrer Magisterarbeit mit der Internetnutzung von Seniorinnen und Senioren befasst. In der Arbeit "Silver Surfer - Potentiale und Perspektiven des Internet für die Generation 60plus" werden die Ziele, Beweggründe und Interessen älterer Menschen im Umgang mit dem Internet aufgezeigt. Für ihre wissenschaftliche Studie hat Julia Janßen Interviews durchgeführt und anschließend Online-Fragebögen erstellt sowie ausgewertet.

 

Die Untersuchung ergab, dass 84 Prozent der insgesamt 611 online befragten Senioren nicht ohne die Annehmlichkeiten des Internets im Alltag leben möchten. Außerdem haben 37,6 Prozent der Befragten ihre ersten Schritte in die Welt des www mit Hilfe von jüngeren Angehörigen unternommen. Als wichtigste Nutzungsgründe stellten sich das Versenden und Empfangen von E-Mails sowie die Suche nach Informationen heraus. Beliebte Themen sind Nachrichten zum Weltgeschehen (66 Prozent), Gesundheit (60 Prozent) und Reiseinformationen (58 Prozent)

 

Im Gegensatz zu der frühren Annahme, ältere Menschen würden sich scheuen, im Internet Kaufgeschäfte abzuschließen, zeigt diese Studie außerdem einen anderen Trend: Bereits 66 Prozent der Senioren tätigen regelmäßig online ihre Einkäufe. Besonders beliebt sind Online-Apotheken, fast ein Drittel der Befragten nutzt diese Alternative für sich.

 

Problemfelder der Internetnutzung sind für ältere häufig die englischen Sprachbarrieren sowie technische Anforderungen. So haben knapp 17 Prozent der befragten Frauen und 11 Prozent der befragten Männer oft mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Studie zeigt jedoch, dass diese Probleme für die älteren Nutzer keinen Hinderungsgrund darstellen. Die Autorin Julia Janßen resümiert, dass Senioren ihr Leben so lange wie möglich eigenständig gestalten und sich aktiv in der Gesellschaft beteiligen wollen. Daher erachtet sie auch Internetkurse für ältere als sehr wichtig.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Magisterarbeit steht hier zum Download zur Verfügung.


Quelle: Stiftung Digitale Chancen