Spyware - Spionageprogramme

Buchtitel: Spyware - Spionageprogramme

Spyware-Programme sind Spionage-Programme, die sich heimlich auf dem Rechner mitinstallieren und dann das Verhalten der Nutzer überwachen oder den Browser unter ihre Kontrolle bringen. Sie sind mittlerweile zu einer Plage geworden, die Millionen Computernutzer heimsucht. Die vorliegende Studie belegt, dass die Bedrohung durch diese Programme zu Verhaltensänderungen der Internetnutzer geführt hat: 91 % sind vorsichtiger geworden, um nicht selbst zum Opfer zu werden.

Die Studienergebnisse basieren auf einer telefonischen Erhebung, die das Pew Internet & American Life Project (PIP) zwischen Mai und Juni 2005 an einer repräsentativen Stichprobe von 2,001 amerikanischen Internetnutzern ab 18 Jahren durchführte. Folgende Verhaltensänderungen wurden als Konsequenz auf Seiten der alarmierten Nutzer herausgefunden:

  • 81 % der Internetnutzer geben an, dass sie keine E-Mail-Anlagen öffnen, wenn sie nicht von deren Sicherheit überzeugt sind.
  • 48 % der Internetnutzer erklären, dass sie bestimmte Websites nicht mehr besuchen, weil sie befürchten, dass diese unerwünschte Programme auf ihren Computer laden.
  • 25 % der Internetnutzer haben aufgehört, Musik- oder Videodateien aus P2P–Netzen herunterzuladen, um so unerwünschte Software-Programme zu vermeiden.
  • 18 % der Internetnutzer sagen, sie hätten ihren Webbrowser gewechselt, um das Eindringen von Software zu verhindern.

Das vorsichtige Verhalten beruht dabei zu einem großen Teil auf tatsächlich gemachten schlechten Erfahrungen:

Ca. 93 Millionen Internetnutzer in den USA (68 %) berichteten über Probleme mit ihrem Computer, die möglicherweise von Spyware oder Viren verursacht wurden, obwohl sie sich zumeist nicht sicher waren, was genau die Gründe für die Rechnerprobleme waren (dies betrifft 60 % der Nutzer mit Rechnerproblemen). Etwa 25 % der Internetnutzer hatten neue Programme auf ihrem Computer, die sie nicht installiert hatten, oder neue Icons auf ihrem Schreibtisch, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Bei einem von fünf Internetnutzern (18 %) hatte sich auf unerklärliche Weise die Homepage verändert.



In ihrem Bericht weist die Geschäftsführerin von PIP, Susannah Fox, darauf hin, dass Nutzer mit privaten Breitbandanschluss und diejenigen, die ausgiebig und weit surfen, die größte Angriffsfläche für Spyware bieten. Mit am riskantesten ist es, P2P-Dienstleistungen herunterzuladen und Dateien über diese Netze zu tauschen, Websites für Erwachsene zu besuchen und Online-Spiele zu spielen.



"Im Hinblick auf Spyware führt Vertrautheit zu Missachtung. Je mehr Internetnutzer von diesen Programmen wissen, umso mehr wollen sie Alarm schlagen und sich schützen", so Fox. "Die Ergebnisse dieser Erhebung zeigen, dass Internetnutzer umso eher ihr Verhalten ändern, je mehr Erfahrung sie mit Spyware (und auch Adware) sammeln. Alarmierender jedoch ist die Vielzahl der Menschen, die sich mit geheimnisvollen Computerproblemen herumschlagen, aber nicht wissen, warum. Internetnutzer sind zunehmend frustriert und haben die Befürchtung, dass ihr eigenes Surfen sich ihrer Kontrolle entzieht."

 

 

 



Fazit:

49 % der Internetnutzer betrachten Spyware als eine ernsthafte Bedrohung ihrer Sicherheit im Internet. Viele sind der Meinung, man sollte Verbraucher stärker warnen und informieren, dass Adware auf den Computer geladen werden kann, wenn man sich andere Software installiert. In vielen Fällen wird Adware installiert, wenn die Nutzer einer Nutzungsvereinbarung zustimmen. 73 % der Internetnutzer geben zu, dass sie diese Vereinbarungen häufig nicht lesen.


Susannah Fox, PEW Internet & American Life Project

Quelle: PM, übersetzung Anne Bausch, Jeanette Christu