Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat TNS Infratest zur Durchführung einer Studie zum Thema "Relevanz der Medien für die Meinungsbildung" beauftragt. Zur Datenerhebung wurden im März 2011 insgesamt 3.076 Befragungen in Privathaushalten in Deutschland durchgeführt. Bei der Frage, welches Medium genutzt wurde, um Informationen über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur aus Deutschland und aller Welt zu erhalten, wird deutlich: 74 Prozent der Untersuchungsteilnehmer schalten zur Informationsbeschaffung den Fernseher ein und 53 Prozent nutzen das Radio. 43 Prozent lesen Tageszeitung und 26 Prozent der Befragten recherchieren im Internet nach tagesaktuellen Meldungen aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Kultur.
Bei der Frage, inwiefern Medien zur Informationsbeschaffung bei den unterschiedlichen Altersgruppen genutzt werden, zeigt sich: 85 Prozent der Fernsehnutzer sind 50 Jahre alt und älter. 69 Prozent der Fernsehzuschauer sind zwischen 30 und 49 Jahre alt und 59 Prozent sind zwischen 14 und 29 Jahre alt. Zum Vergleich: 40 Prozent der Onliner, die nach tagesaktuellen Nachrichten im Netz suchen, sind zwischen 14 und 29 Jahre alt. 33 Prozent der nachrichteninteressierten Internetnutzer sind zwischen 30 und 49 Jahre alt und 14 Prozent sind 50 Jahre alt und älter.
Untersucht wurde auch die Mediennutzung hinsichtlich der formalen Bildung der Nutzer: 70 Prozent der Fernsehzuschauer, die sich für das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur interessieren, haben die Hochschulreife erlangt. 75 Prozent dieser Nutzer haben die Schule mit der mittleren Reife abgeschlossen und 75 Prozent haben einen Hauptschulabschluss erhalten. Bei den Onlinern, die Interesse am Zeitgeschehen haben, zeigt sich: 48 Prozent von ihnen haben die Schule mit der Hochschulreife beendet, 27 Prozent von ihnen haben einen Realschulabschluss und 11 Prozent haben einen Haupt- beziehungsweise Volksschulabschluss.
Die Fernsehzuschauer wurden zudem befragt, ob sie bei der Suche nach Meldungen des aktuellen Zeitgeschehens Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder private Sender eingeschaltet haben: 62 Prozent gaben an, ausschließlich öffentlich-rechtliche Sender einzuschalten. 24 Prozent schauen ausschließlich private TV-Sender und 14 Prozent sehen sich Programme von privaten sowie von öffentlich-rechtlichen Sendern an. Die Studienteilnehmer wurden zudem gefragt, ob ein Zugang zum Internet vorhanden ist. Hier gaben 78 Prozent an, über einen Zugang zum Netz zu verfügen.
70 Prozent der Onliner nutzen das Internet mit DSL über das Telefonnetz. 12 Prozent haben einen Breitbandzugang über einen TV-Kabelanschluss und 15 Prozent der Befragten gehen mobil über Handy, Smartphone, iPad oder Laptop ins Netz. Zusammenfassend erklären die Studienexperten, dass das Fernsehen in Deutschland für die Bevölkerung ab 14 Jahren nach wie vor das wichtigste Medium für die Informations- und Meinungsbildung ist. Mit Abstand folgen daher die Medien Tageszeitung, Radio und Internet. Internetportale, bei denen am häufigsten nach Informationen über das Zeitgeschehen gelesen wurde, sind mit 41 Prozent soziale Netzwerke (beispielsweise Facebook oder YouTube) sowie User Generated Content (beispielsweise Blogeinträge oder Kommentare). Weitere Informationen zur Studie entnehmen Sie bitte dem Download in deutscher Sprache.