Studie "UC Berkeley School of Law": Junge und ältere Internetnutzer nehmen Privatsphäre ernst

Eine Studie zum Thema "How different are young adults from older adults when it comes to information privacy attitudes & policies?" (übersetzt etwa: Wie unterscheiden sich junge Erwachsene von älteren Erwachsenen im Hinblick auf Einhaltung der Privatsphäre, Verhaltensweisen und Grundsätzen?) wurde jetzt von Wissenschaftlern der University of California (UC Berkeley School of Law), der UC Berkeley School of Information und der Annenberg School for Communication (University of Pennsylvania) veröffentlicht: Für die Untersuchung wurden 1.000 englischsprechende US-Amerikaner, die 18 Jahre alt und älter waren und Zugang zu Festnetzanschlüssen oder Mobiltelefonen hatten, per Telefoninterview befragt.

Bei der Frage "Haben Sie es jemals verweigert, persönliche Informationen an Unternehmen zu geben, weil ihnen dies nicht nötig oder zu persönlich erschien?" gaben insgesamt 88 Prozent an, dies schon einmal getan zu haben. Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Studienteilnehmer zeigt sich, dass in der Altersgruppe der 45 bis 54-Jährigen insgesamt 93 Prozent der Befragten diese Frage bejahten, wohingegen 82 Prozent der Studienteilnehmer in der Gruppe der 18 bis 24-Jährigen dem zustimmten.

Zudem sollten die Studienteilnehmer zu folgender Aussage Stellung nehmen: "Jeder, der ein Foto oder Video von mir an den Orten im Internet hoch laden möchte, wo ich registriert bin, sollte von mir dazu die Erlaubnis erhalten": Hier stimmten 86 Prozent der Studienteilnehmer zu. Bei der Betrachtung der Altersgruppen zeigt sich, dass 91 Prozent der Befragten im Alter von 55 bis 64 Jahren dem zustimmten und in der Gruppe der 25 bis 34-Jährigen insgesamt 81 diese Aussage bejahten. Insgesamt stimmten 13 Prozent aller Studienteilnehmer dieser Aussage nicht zu, von ihnen waren 16 Prozent in der Kategorie der 18 bis 24-Jährigen zu finden.

In der Studie sollten die Teilnehmer außerdem über folgende Frage nachdenken: "Denken Sie, es sollte ein Gesetz geben, das Webseitenbetreiber und Werbeunternehmen dazu auffordert, alle aufbewahrten Informationen eines Nutzers zu löschen oder denken Sie, so ein Gesetz sei nicht nötig?" Insgesamt stimmten 92 Prozent alle Befragten für solch ein Gesetz. In der Kategorie der 55 bis 64-Jährigen, die befragt wurden, stimmten 94 Prozent für dieses Gesetz und in der Kategorie der 18 bis 24-Jährigen stimmten immerhin 88 Prozent für das Gesetz.

Bei der Frage "Lesen Sie die Datenschutzrichtlinien von Webseiten?" gaben 14 Prozent der 18 bis 24 Jährigen sowie 16 Prozent der 35 bis 44-Jährigen und 14 Prozent der 55 bis 54-Jährigen an, dies oft zu tun. Hingegen sagten 24 Prozent der 25 bis 34-Jährigen und 22 Prozent der 65plus-Generation, dies nie zu tun. Die Wissenschaftler erklärten zu diesen Ergebnissen, die Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Nutzern seien insgesamt nicht von großer Bedeutung.

Insgesamt waren die Wissenschaftler in ihrer Schlussfolgerung der Auffassung, dass es in politischen Kreisen ein Klischee geworden sei, junge Menschen anzuklagen, sich nicht um ihre Privatsphäre zu bemühen. So gäbe es zwar viele heikle Anekdoten rund um junge Internetnutzer, insbesondere bei der Nutzung der sozialen Netzwerke wie Facebook oder MySpace, doch die Wissenschaftler kamen einhellig zu der Auffassung, dass sich junge Menschen durchaus um ihre Privatsphäre Gedanken machen würden. An Hand der Daten der Untersuchung sei erkennbar, dass junge und ältere Nutzer häufig ähnliche Ansichten zum Thema Privatsphäre hätten.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Download, das in englischer Sprache für Sie bereit steht.


Quelle: UC Berkeley School of Law