Studie: "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien"

Das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest sowie der Münchner Kreis, die EICT GmbH und die Deutsche Telekom haben die internationale Delphi-Studie 2030 "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien" im November 2009 herausgegeben. Das Ziel der Untersuchung ist es, Entwicklungen und Trends in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Medien in den nächsten 20 Jahren einzuschätzen. Die Befragung von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erfolgte in zwei Wellen, insgesamt wurden 795 Experten angeschrieben. An der ersten Welle nahmen 551 Experten teil und an der zweiten Welle 439 Führungskräfte. Die Studie vermittelt fünf Kernbotschaften:

 

  1. Digitalsierung und Durchdringung der Informations- und Kommunikationstechnologien werden die Informationsgesellschaft zukünftig noch stärker prägen.
  2. Laut Studie werden in etwa 10 Jahren bereits mehr als 95 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland, aber auch in Europa und in den USA das Internet nutzen. Hierfür ist es wichtig, dass Maßnahmen zur überwindung der Digitalen Spaltung unternommen werden. Damit Deutschland im internationalen Vergleich im Hinblick auf die sich entwickelnde Informationsgesellschaft konkurrenzfähig bleibt, wird unter anderem dazu geraten, in der Schule das Schulfach "Medienkunde" zu etablieren, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

  3. Menschen müssen den Informations- und Kommunikationstechnologien Vertrauen schenken und diese auch zunehmend in ihren Alltag integrieren, so kann sich eine moderne Informationsgesellschaft entwickeln.
  4. Die Untersuchung prognostiziert, dass es in sechs bis zehn Jahren für Nutzer digitaler Medien in Deutschland und Europa möglich ist, die Hilfe eines digitalen vernetzten Assistenten beim Umgang mit digitalen Daten in verschiedenen Nutzungszusammenhängen in Anspruch zu nehmen. An dieser Stelle rät die Studie, dass Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor dem Missbrauch privater Daten seitens Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geschaffen werden müssen. Dazu gehören unter anderem eine sichere E-Mailkommunikation und eine sichere E-Signatur.

  5. Eine flexible Informationsgesellschaft benötigt leistungsfähige Kommunikationsinfrastrukturen, um wettbewerbsfähig zu sein.
  6. Das Thema "Breitband" steht bei dieser Kernbotschaft im Vordergrund, denn eine moderne Kommunikationsinfrastruktur ermöglicht innovative Entwicklungen, steigert das Wirtschaftswachstum und eröffnet neue Absatzmärkte. Unter anderem wird in der Studie geraten, die Möglichkeiten von Speicher- und Prozessorchips zu nutzen, denn diese Medien seien wichtige Zukunftskomponenten.

  7. Mobile Internetnutzung wird nachhaltigen Einfluss auf die Informationsgesellschaft haben und es werden sich neue Anwendungsfelder entwickeln.
  8. Laut Studie wird insbesondere das mobile Internet in den nächsten Jahren eine wichtige Entwicklung für die moderne Informationsgesellschaft darstellen. Um dieses Potential zu nutzen, sollten Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Entwicklung dieses Trends fördern. Vorausgesagt wird, dass Funktionen wie Ortungs- und Location-based Services (Dienste, die standortbezogen sind. Nötig ist hierfür ein Endgerät, ein Dienstanbieter und ein Positionsermittler) sowie Communities und die Augmented Reality (Schaffung einer erweiterten Realität durch technische Hilfsmittel wie Kamera oder Unterstützungssoftware) erfolgreich durch das mobile Internet genutzt werden können.

  9. Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wird sich auf die Industrien der deutschen Wirtschaft, etwa Maschinenbau sowie Automobil oder Energie, auswirken.
  10. Politik, Wirtschaft und Technologieforschung sollten laut Studie ihre Schwerpunkte auf Zukunftsthemen wie Grüne Technologie, Elektroauto und Energieeffizienz oder auf den Mediensektor legen. Durch die Förderung der Forschung und Entwicklung von IKT-Schlüsseltechnologien kann das langfristige Ziel, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, nachhaltig umgesetzt werden.

    Die vollständiege Studie "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien" steht bei uns zum Download bereit.


Quelle: TNS Infratest