Das "Pew Internet & American Life Project" ist ein Projekt des "Pew Research Centers" und bietet Informationen zu Trends, die in den USA und anderen Ländern gegenwärtig sind. Zudem werden Studien veröffentlicht, die den Einfluss des Internets im Hinblick auf Familienleben, Arbeit oder Familie untersuchen. Aktuell hat das Pew Internet & American Life Project einen Report zum Thema "Das soziale Leben der Gesundheitsinformationen" veröffentlicht. Untersucht wurde das Phänomen des E-Patienten (Online-Patienten), dabei handelt es sich um Internetnutzer, die sich online über Gesundheitsthemen informieren und in Communities austauschen.
Laut Studie verändert sich das Verhalten der Internetnutzer und insbesondere auch das Verhalten derjenigen, die sich über das Gesundheitswesen informieren mit zunehmender Mobilität des Internetzugangs. Im Jahre 2000 besaßen 5 Prozent der Haushalte eine Breitbandversbindung und 25 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner sahen sich online nach Gesundheitsinformationen um. Aktuell sind 57 Prozent der Haushalte mit Breitband versorgt und 61 Prozent der Nutzer interessieren sich für Gesundheitsfragen.
Die Studienteilnehmer wurden gefragt, welche Quellen sie in medizinischen oder gesundheitlichen Dingen nutzten und 86 Prozent gaben als Antwort, dass sie einen Arzt konsultieren würden. 68 Prozent würden hingegen Freunde oder Familienmitglieder fragen und 57 Prozent der Befragten antworteten, das Internet sei eine Informationsquelle. Diese so genannten E-Patienten nutzen das Internet für sich, um Alternativen zu vergleichen und Beistand bei ihren Entscheidungen zu bekommen.
So haben bereits 41 Prozent der E-Patienten die Kommentare von anderen Nutzern über gesundheitliche oder medizinische Erfahrungen in einer Newsgroup oder in einem Blog gelesen und 24 Prozent der E-Patienten haben Ranglisten oder Bewertungen von Krankenhäusern oder medizinischen Einrichtungen zu Rate gezogen. 19 Prozent haben im Internet eingewilligt, Werbung oder einen Newsletter zu gesundheitlichen oder medizinischen Themen zu bekommen.
E-Patienten mischen sich jedoch auch aktiv im Netz ein: 5 Prozent haben bereits Kommentare in einem Blog geschrieben, 5 Prozent der E-Patienten haben schon einmal Online-Bewertungen über einen Arzt geschrieben und 4 Prozent haben online Fotos, Videos oder Audiodateien zu medizinischen Angelegenheiten genutzt. Das Alter spielt bei den Online-Aktivitäten im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle, so haben zwei Drittel der E-Patienten im Alter zwischen 18 und 49 Jahren schon einmal zu medizinischen Themen einen Beitrag in einem Blog geschrieben, Bewertungen von Krankenhäusern im Internet genutzt oder ähnliche Aktivitäten ausgeführt. Dies tat auch die Hälfte der E-Patienten, die 50 Jahre oder älter waren.
Den E-Patienten wurde auch die Frage gestellt, ob die Online-Informationen zum Thema Gesundheit eine hohe Auswirkung auf ihre Gesundheitsvorsorge oder den Umgang mit anderen haben: 13 Prozent der E-Patienten antworteten, dass ihre letzte Online-Nachfrage einen großen Einfluss auf ihr Verhalten hatte, 44 Prozent der E-Patienten antworteten, es hätte eine geringe Auswirkung auf sie gehabt und 41 Prozent sind der Auffassung, die Online-Anfrage hätte keine Auswirkung gehabt.
Nach Auffassung der Studienautoren ist das Thema Gesundheitsvorsorge inklusive der Suche nach Onlineinformationen zu dem Thema eine soziale Aktivität. So nutzen auch 39 Prozent der E-Patienten ein Soziales Netzwerk wie "MySpace" oder "Facebook", um sich auszutauschen und 12 Prozent der E-Patienten sind beim Microblogging-Dienst "Twitter" vertreten. Weitere Informationen rund um das Thema "E-Patienten" entnehmen Sie bitte der Studie, die bei uns zum Download bereit steht.