Laut der Studie "Studieren im Web 2.0" der Hochschul-Informations-System GmbH und des Multimedia Kontors Hamburg bewegt sich die Mehrheit der deutschen Studierenden (73%) täglich zwischen einer und drei Stunden aktiv im Internet - ein knappes Viertel (23 %) sogar zwischen vier bis sechs Stunden am Tag.
Im Fokus der vorliegenden Untersuchung stand die Frage, wie Studierende Internetanwendungen und E-Learning-Angebote in der Hochschullehre beurteilen und welchen Einfluss die jungen Nutzer auf die Entwicklung netzgestützter Lehr- und Lernformen an Hochschulen haben. Es werden Informationen dazu bereitgestellt, wie Studierende an den öffentlichen und privaten deutschen Hochschulen diese Angebote nutzen und wie nützlich diese für ihr Studium sind. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand ist, für wie vertrauenswürdig sie die Informationen bekannter Wissensportale halten.
Zu den Nutzungsgewohnheiten von Wikis, Blogs oder Social Communities - privat und in Lehrveranstaltungen - wurde belegt, dass die Studierenden besonders häufig auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia und auf Social Communities wie StudiVZ, FaceBook, MySpace oder Xing zugreifen. Dort kommunizieren sie überwiegend mit Freunden, tauschen sich aber auch mit Kommilitonen über Themen des Studiums aus.
Es wurde weiterhin nach der Kenntnis und Nutzung "älterer" E-Learning-Formen oder nach der Verlässlichkeit netzgestützter Informationsquellen aus Sicht der Studierenden gefragt. Dabei zeigte sich, dass sich an der Nutzungshäufigkeit von E-Learning-Formen wie lehrveranstaltungsbegleitenden Materialien, netzgestützten Seminaren oder virtuellen Laboren seit einer HISBUS-Erhebung aus 2004 kaum etwas verändert hat. Allerdings fällt die Nutzung vor allem der digital bereitgestellten Lernmaterialien heute deutlich intensiver aus, was auf das große Angebot von Selbst-Test-Möglichkeiten und elektronischen übungsumgebungen zurückzuführen sein dürfte.
Weiterhin werden Angaben zur Einschätzung der Nützlichkeit und zu den studienbezogenen Zwecken von digitalen Anwendungen und Diensten, die Studierende damit verfolgen, bereitgestellt.
Zur Methode: Es wurde eine Online-Befragung mit Studierenden aus dem HISBUS Studierenden-Panel durchgeführt. Es konnten Antworten von 4.400 deutschen Studierenden innerhalb des Erhebungszeitraums von vier Wochen im September und Oktober 2008 in die Untersuchung einbezogen werden. Die Erhebung ist im Hinblick auf die genannten Strukturmerkmale für deutsche Studierende repräsentativ.
HISBUS ist ein von der HIS Hochschul-Informations-System GmbH durchgeführtes und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt. Ziel des Projekts ist es, Kenntnisse und Erfahrungen der Studierenden aktuell und schon im Vorfeld von Entscheidungen in die Diskussion in Parlamenten, Ministerien und Hochschulen einfließen zu lassen. Das HISBUS-Panel ist als virtuelles Studierendendorf konzipiert: Die Panelisten sind so ausgewählt, dass sie möglichst exakt die Wirklichkeit der Studierenden insgesamt abbilden.