Auf dem World Summit wurde am 12. Dezember 2003 eine Deklaration zu den Prinzipien, die beim Aufbau der Informationsgesellschaft beachtet werden sollen, verabschiedet. Die Teilnehmerstaaten des Gipfels betonten dabei die Bedeutung des Zugangs zu den neuen Technologien ebenso wie die Notwendigkeit der Vermittlung von Medienkompetenz. In vielen Abschnitten des Dokuments kann man erkennen, wie um Kompromisse gerungen wurde. Zum Beispiel wurde in Paragraph 42 im Interesse der Industrie der Schutz des geistigen Eigentums als wichtiges Element zur Motivierung von Innovatoren genannt. Im gleichen Absatz wird aber auch die hohe Bedeutung der Verbreitung von Wissen und Kenntnissen betont. Beides geht aber nicht - man kann nicht gleichzeitig Patente auf Software zulassen und erwarten, dass sich das so geschützte (und daher teurere) Wissen auf wundersame Weise bis in die ärmsten Regionen Afrikas verbreitet. Und wie ist die globale Wissensgesellschft mit der Bewahrung von local content zu verbinden? Die Deklaration ist in vielen Punkten ein unfertiges Dokument - und trotzdem lesenswert, da sie mit Sicherheit in den kommenden Jahren zu den am meisten zitierten Dokumenten gehören wird.