Auf der Fachtagung "Grenzenlose Cyberwelt? Digitale Ungleichheit und neue Bildungszugänge für Jugendliche" hielt Prof. Dr. Herbert Kubicek (ifib) einen Vortrag zur Bedeutung von Internet-Zugangsorten für die digitale Integration.
Abstract des Vortrags:
Als sich abzeichnete, dass die Internetdienste WWW und E-Mail eine gewisse Relevanz bei Alltagshandlungen wie Einkaufen, Buchungen und Reservierungen sowie Verwaltungskontakte erlangen werden, wurde auf die Gefahr von Zugangshindernissen und eine so genannte Digitale Spaltung hingewiesen. Politik und Wirtschaft reagierten darauf mit Programmen zur Förderung von Medienkompetenz und öffentlichen Zugangsorten, welche in ihrer Breite äußerst vielfältig sind.
In dem Beitrag werden diese Einrichtungen nach Zielgruppen, Angeboten und Trägern differenziert und die grundsätzlichen Zugangsbarrieren dargestellt und es wird aufgezeigt, welche davon öffentliche Zugangssorte überwinden helfen können. In einer dynamischen, d.h. Veränderungen im Zeitablauf berücksichtigenden Betrachtung wird dann auf eine Verlagerung der Hindernisse für die jeweils noch verbleibenden Nicht- Nutzer (Offliner) eingegangen. Als Ergebnis wird die These aufgestellt, dass die so genannte Digitale Spaltung bei der allgemeinen Bildungskluft und den generell sozial benachteiligten Gruppierungen in der Gesellschaft angekommen ist und diese durch die Nichtnutzung der Internetdienste verstärkt wird.
Maßnahmen zur überwindung der Digitalen Spaltung, die auch als Digitale Integration bezeichnet werden, müssen daher in die bisherigen Programme zur sozialen Integration der jeweiligen Zielgruppen integriert werden. Zugangsorte erfahren dadurch einen Bedeutungswandel. Jüngste Statistiken belegen, dass 10 bis 20% der Internetnutzer, die zu Hause über einen Zugang verfügen, zusätzlich auch Internetcafés für bestimmte Nutzungsformen aufsuchen. Daneben können Internetcafés auch einen Raum für Organisatoren zielgruppenspezifischer Projekte bieten. In einer Kooperation, so der Ausblick, liegt wahrscheinlich ihre Zukunft, die durch entsprechende Informationssysteme unterstützt werden kann.
Die Präsentationsfolien können sie hier als Pdf herunterladen.