Zur Selbstorganisation im Netz: Ethnizität und elektronische Kommunikationstechnologien

Die neuen Kommunikationstechnologien sind für Gruppen ein effizientes Mittel, um sich dezentral zu organisieren. Gleichzeitig besteht die Gefahr, daß weniger eine Öffentlichkeit als eine Reihe von Öffentlichkeiten zustande kommt ("globalisierte Dörfer"), in der nur Gleiche mit Gleichen kommunizieren.

In dieser Kommunikationslandschaft kann Ethnizität als eine Ressource zur Selbstorganisation von Gruppen dienen, wie die Beispiele von Migranten-Foren im Netz zeigen.

Auf der anderen Seite bietet das Internet Gruppen die Möglichkeit, sich ohne die Vermittlung Dritter darzustellen, was sowohl zu konkreteren Bildern wie zu Beschönigungen und Idealisierungen führen kann.

Ob diese Selbstdarstellungen in Krisenzeiten der Gruppen fruchtbar sind, bleibt abzuwarten. Bisher wurden über das Internet versendete Hilferufe verfolgter Ethnien nur allzu oft ignoriert.


Nils Zurawski

Quelle: nativeweb.org