Ein kürzlich von Sonia Livingstone und Kruakae Pothong veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel, der von der 5Rights Foundation unterstützt wurde, untersucht das Potenzial und die bisherigen Umsetzungen von CRIAs zur Stärkung und zum Schutz der Kinderrechte in digitalen Umgebungen. Recherchen der Autorinnen zeigen, dass erste Unternehmen – insbesondere aus der Telekommunikations- und Mobilfunkbranche – begonnen haben, Child Rights Impact Assessments (CRIAs) in ihre Entwicklungs- und Geschäftsprozesse zu integrieren. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem regulatorische Vorgaben sowie der zunehmende Druck durch zivilgesellschaftliche und politische Interessenvertretungen. Gleichzeitig betonen die Autorinnen, dass die Umsetzung von CRIA im digitalen Raum überwiegend sektoral erfolgt und insbesondere auf Social Media Plattformen sowie im Gaming-Bereich oft noch aussteht. Zudem variiert die Durchsetzung regional stark, was zu fragmentierten Schutzstandards führt. Darüber hinaus stellen sie fest, dass sich Kinderrechtsaspekte bislang hauptsächlich auf Online-Sicherheit und das Recht auf Privatsphäre konzentrieren, während eine ganzheitliche Berücksichtigung der Kinderrechte, die Neben den Schutzrechten auch die rechte auf Befähigung und Teilhabe umfasst, weitgehend fehlt.
Durch qualitative Interviews mit digitalen Dienstleistern konnten weitere Hürden für eine effektive Umsetzung von CRIA im digitalen Kontext identifiziert werden.
Um die Anwendung von CRIAs in der Entwicklung des digitalen Umfeldes weiter zu fördern und sichtbarer zu machen, haben Livingstone und Pothong (2023) ein Toolkit entwickelt, das konkrete Leitlinien zur Umsetzung von CRIAs im digitalen Unternehmenskontext bietet.
Der vollständige Forschungsartikel von Livingstone & Pothong (2025) zum Child Rights Impact Assessment (CRIA) ebenso wie ihr 2023 veröffentlichtes Toolkit stehen in englischer Sprache zum Download bereit.
