Folgen der aktuellen Situation, bedingt durch COVID-19, für Projekt AMEDY

COVID-19: gezeichnete Figuren, die in ihren Häusern bleiben

Die aktuelle Situation, bedingt durch das Virus COVID-19, bleibt auch für unser Projekt AMEDY (Active Media Education for Disabled Youth) nicht folgenlos:

 

Ursprünglich war geplant, das entwickelte Blended-Learning Training, das sich an pädagogische Fachkräfte richtet, die mit geistig beeinträchtigten Jugendlichen arbeiten, und sie in Medienkompetenz schulen soll, bereits nach Ostern in einer zweimonatigen Pilotphase bis Mitte Juni zu testen. Da das Training auf einem Blended-Learning Ansatz basiert, also einer Kombination aus Präsenzveranstaltungen und Online-Kurs, ist die Durchführung in Anbetracht der derzeitigen Umstände jedoch nicht möglich.

So sind nicht nur zu Beginn ein Kick-off Face-to-Face Meeting und zum Ende des Trainings eine Abschlussveranstaltung geplant, bei der die Teilnehmenden zusammenkommen sollen, sondern das Training zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das online Gelernte von den pädagogischen Fachkräften direkt in der praktischen Arbeit mit den Jugendlichen umgesetzt und angewandt werden soll.

 

Des Weiteren sollten Co-Design Workshops in Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden des Trainings durchgeführt werden, um gemeinsam Unterstützungsstrategien zu entwickeln. Diese Strategien sollen auf die spezifischen Bedürfnisse der Jugendlichen mit geistigen Beeinträchtigungen zugeschnitten werden und pädagogischen Fachkräften Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Zielgruppe in der digitalen Welt unterstützen und begleiten können. Da die Co-Design Workshops u.a. im Rahmen der Präsenztreffen des Trainings umgesetzt werden sollten, können auch sie vorerst nicht wie geplant durchgeführt werden.

 

Das Konsortium hat vereinbart, den April abzuwarten und zu beobachten, wie sich die Lage weiter entwickelt, um dann Anfang Mai zu entscheiden, ob die Pilotphase des Trainings einige Monate später im ursprünglich geplanten Format nachgeholt wird oder, falls keine zeitnahe Besserung der Situation in Sicht ist, auf ein reines Online-Format umgeschwenkt wird. Auch die Anmeldephase für das Training, die eigentlich bereits laufen sollte, wurde folglich verschoben.

 

Die Planungen für die Fachveranstaltung, die am 3. Dezember 2020, anlässlich des Internationalen Tages für Menschen mit Behinderung stattfinden soll, sind aktuell ebenfalls unterbrochen.

 

Die Arbeit des Projektkonsortiums konzentriert sich im Moment auf die weitere konzeptionelle Erarbeitung des Trainings und der Co-Design Workshops sowie der Entwicklung der Toolbox mit konkreten Maßnahmen zur europaweiten Sensibilisierung für das Thema des Projektes.

 

Bei all den Auswirkungen, die die derzeitige Situation auf unser Arbeiten und unser Projekt haben, sollten wir aber vor allem diejenigen nicht vergessen, die von unserem Projekt letztendlich profitieren sollen: Gerade für Jugendliche mit geistigen Beeinträchtigungen ist diese Zeit keine leichte. Egal, ob sie in einer Betreuungseinrichtung oder zuhause bei ihren Eltern wohnen, sind ihre Partzipationsmöglichkeiten am öffentlichen Leben eingeschränkt. Viele Dinge, die gerade passieren, können sie womöglich nicht einordnen oder nachvollziehen. Der fehlende soziale Kontakt sowie die ungewohnten Umstände können insbesondere für diese Zielgruppe negative Auswirkungen haben. Wichtig ist für Kinder und Jugendliche mit geistigen Beeinträchtigungen vor allem, einen geregelten Tagesablauf mit verschiedenen Aktivitäten zu garantieren. Hierbei können digitale Medien helfen, um in Kontakt mit Familien und Freunden zu bleiben, Spiele zu spielen oder etwas Neues zu lernen. In den nächsten Wochen werden wir auf unserer Facebook-Seite Tipps und Anregungen geben, wie man Physical Distancing betreibt, ohne dass dies zu einer sozialen Isolation führt!

 

Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier.