Rückblick auf unsere Kooperation mit der Hopes & Actions Foundation, Sudan

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Gemeinsam gegen Hass und Desinformation im Netz und für Kinderrechte im digitalen Raum  

 

In den vergangenen Monaten hatten wir die besondere Gelegenheit, im Rahmen des CrossCulture Programms (CCP) Synergy des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) mit der Hopes & Actions Foundation aus dem Sudan zu kooperieren. 

Die NGO Hopes and Action Foundation wurde im Jahr 2022 während der politischen Übergangsphase in Sudan gegründet und setzt sich seitdem für digitale Rechte, digitale Bildung und den Schutz marginalisierter Gruppen ein. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Bekämpfung von Technology Facilitated Gender-Based Violence (TFGBV, auf Deutsch: geschlechtsspezifische Online-Gewalt) sowie der Förderung eines sicheren, gleichberechtigten Internetzugangs für die Bevölkerung. 

Im Rahmen unserer Kooperation „Chancen und Risiken der digitalen Welt für marginalisierte Gruppen“ fand in den vergangenen Wochen ein systematischer Austausch über Erfahrungen, Wissen, Kompetenzen und Best Practices statt. Ziel war es, die Expertise und Erfahrungswerte der Stiftung Digitale Chancen zur gezielten Unterstützung der Hopes & Actions Foundation einzubringen – insbesondere in den Bereichen Hassrede, Desinformation und digitale Risiken für vulnerable Bevölkerungsgruppen – und Bedarfe der sudanesischen Bevölkerung hinsichtlich der Förderung von Medienkompetenz zu identifizieren.   

 

Themenspezifische Online-Meetings zu Desinformation, Hate Speech und Kinderrechte im digitalen Raum 

Nach einem gemeinsamen Kick-off-Meeting, in dem neben einem ersten Kennenlernen der Abgleich der jeweiligen Bedarfe und Erwartungen erfolgte, folgten drei ausführliche Online-Sitzungen. In diesen Meetings legten wir den Fokus auf drei zentrale Themenbereiche: 

  • Hate Speech: Vorstellung des EU-Projekts „AMeLiE– Advanced Media Literacy Education to counter online hate speech“, das kreative Wege aufzeigt, wie digitale Medienbildung in Schulen aktiv zur Prävention von Hassrede beitragen kann. Im Projekt wurden Arbeitsblätter für verschiedene Altersstufen entwickelt und die sogenannte “Kind Speech Day” Kampagne ins Leben gerufen, die junge Menschen für einen respektvollen Umgangston online und offline sensibilisiert.
  • Desinformation: Es wurde das EU-Projekt „Anti-Rumour“ präsentiert, in dem Strategien entwickelt wurden, um das Bewusstsein für Fake News und Verschwörungserzählungen zu schärfen und junge Menschen zu befähigen, wahrheitsgemäße Nachrichten von jeder Art von Fehlinformation zu unterscheiden.
  • Kinderrechte in der digitalen Welt: Es wurde über die besonderen Herausforderungen diskutiert, mit denen Kinder und Jugendliche online konfrontiert sind. Darüber hinaus wurde diskutiert, wie Schutz, Teilhabe und Beteiligung für Kinder gleichermaßen verwirklicht werden können und wie diese Prinzipien im Rahmen des Projekts „Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt“ konkret umgesetzt werden. 

In den Onlinesessions ging es jedoch nicht nur darum, Best Practices zu teilen. Ebenso wichtig waren Einblicke in die Umsetzung, Dokumentation und Evaluation laufender Projekte der Stiftung Digitale Chancen. Darüber hinaus fand ein Austausch über Bedarfe, unterschiedliche kontextbedingte und länderspezifische Herausforderungen und mögliche Lösungswege statt. Die Treffen haben deutlich gemacht, wie wertvoll dieser direkte Austausch ist – insbesondere dann, wenn Wissen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexten zusammengeführt wird.

 

Gemeinsame Weiterentwicklung der Materialien

Auf Grundlage der in den Online-Meetings geteilten Erfahrungen, Ressourcen und Lernangeboten hat die Hopes & Actions Foundation drei zentrale Bausteine weiterentwickelt und erfolgreich umgesetzt: einen Leitfaden für Eltern zum Online-Kinderschutz, Community Guidelines für sudanesische junge digitale Bürger*innen und Citizen Journalists sowie einen Blogartikel zu Kinderrechten in der digitalen Welt. Darüber hinaus sollen die im Projekt vorgestellten Materialien der Stiftung Digitale Chancen künftig ins Arabische übersetzt und über die Website der Hopes & Actions Foundation veröffentlicht werden. Dadurch wird sichergestellt, dass relevante Informationen und praxisnahe Werkzeuge einer deutlich breiteren Zielgruppe zugänglich werden und langfristig zu mehr digitaler Sicherheit und Aufklärung beitragen.   

Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere methodischen Ansätze, Konzepte und Materialien über den europäischen Raum hinaus Anwendung finden, adaptiert und weiterentwickelt werden und so nachhaltig und langfristig Wirkung erzielen – über die Projektlaufzeit hinaus.

 

Ausblick: Nächste Schritte und vertiefte Zusammenarbeit

Unsere gemeinsame Vision ist es, Kapazitäten vor Ort zu stärken und digitale Sicherheit, Medienkompetenz sowie Schutz vor digitaler Gewalt für vulnerable Gruppen nachhaltig zu fördern. Wir freuen uns darauf, diesen Weg mit vielen neuen Ideen, Materialien und einem wachsenden Netzwerk, das sich für digitale Chancen und Rechte weltweit einsetzt, gemeinsam weiterzugehen.

Ein besonderer Dank gilt der Hopes & Actions Foundation für die hervorragende Zusammenarbeit, den inspirierenden Austausch und das gemeinsame Engagement für digitale Rechte, Kinderschutz und Aufklärung.