Startschuss für die Pilotphase der AMeLiE Plattform in Deutschland

Manifesto of non-hostile communication

Diesen Montag, den 17.01., ist die Pilotphase im AMeLie Projekt offiziell gestartet. Die interaktive Lernplattform, die in den letzten Monaten im Rahmen des Projekts „Advanced Media Literacy Education to counter online hate speech“ entwickelt wurde, soll nun in allen fünf Partnerländern (Italien, Griechenland, Rumänien, Belgien und Deutschland) von jeweils fünf Partnerschulen bzw. stellvertretend von fünf Lehrkräften pro Land getestet werden.

 

In den nächsten 6 Wochen (und darüber hinaus) haben die Lehrer*innen die Chance, die Arbeitsblätter, die von den italienischen Partnern Parole Ostili auf Grundlage ihres Manifests für nicht-feindselige Kommunikation entwickelt und von den Partnerorganisationen übersetzt und an den nationalen Kontext angepasst wurden, im Unterricht mit ihren Schüler*innen einzusetzen, um sich so dem Thema Hate Speech im Klassenzimmer anzunähern.

 

Zum Auftakt der Pilotphase gab es ein kostenloses Webinar von Parole Ostili für alle teilnehmenden Lehrkräfte, um ihnen eine Einführung in das Manifest der nicht-feindseligen Kommunikation und in die Unterrichtsmaterialien zu geben. Das Webinar wurde aufgezeichnet und steht auf der Plattform dauerhaft zur Verfügung. Im Anschluss daran fand der nationale Kick-Off mit den deutschen Lehrer*innen in kleinerer Runde statt - es wurden die To Do’s der nächsten Wochen besprochen und das Handbuch für Lehrkräfte vorgestellt, dass den Schulen als Orientierung und Leitfaden für die Nutzung der Lernplattform dienen soll.

 

Die in Deutschland am Projekt teilnehmenden Schulen sind die Gnadenthal-Realschule Ingolstadt, die Tulla Realschule Kehl, das Evangelische Gymnasium Siegen-Weidenau, das Luise-von-Duesberg-Gymnasium Kempen sowie das Otto-Nagel-Gymnasium Berlin. Pro Partnerschule haben sich dankenswerter Weise mind. eine Lehrkraft bereit erklärt, die Lernplattform in den kommenden Wochen zu testen und zu evaluieren und das Thema Hate Speech in ihren Schulen und im Unterricht zu verankern.

 

In der Pilotphase sollen die Lehrer*innen die entwickelten Materialien im Klassenzimmer anwenden und u.a. testen, inwiefern sich die Arbeitsblätter für den Einsatz im Unterricht und in verschiedenen Klassenstufen eignen. Mithilfe ihres Feedbacks sollen die Arbeitsblätter dann in einem nächsten Schritt optimiert werden.

 

Darüber hinaus soll auf der Lernplattform auch eine Materialsammlung (basierend auf einem Crowdsourcing-Ansatz) zum Thema Hate Speech, Desinformation im Netz, Cybermobbing etc. entstehen. Die Lehrkräfte sind daher dazu aufgerufen, nützliche Materialien, Ressourcen, Artikel, Studien, Best Practices etc., die sie vielleicht selbst schon im Unterricht angewendet haben oder auf die sie im Internet gestoßen sind, auf die Plattform hochzuladen und mit der dort entstehenden Community zu teilen.

 

Auch der Austausch unter den Lehrkräften der nationalen Schulen, aber auch auf internationaler Ebene soll mithilfe der Lernplattform gefördert werden - daher sind alle teilnehmenden Lehrer*innen dazu eingeladen, sich in den Gruppen und Foren der Plattform an Diskussionen zu beteiligen. Die Projektpartner, die als Trainer*innen auf der Plattform aktiv sind und die Lehrkräfte bei der Pilotierung eng begleiten, werden dafür regelmäßig neue Diskussionsbeiträge, u.a. zu den 10 Grundsätzen des Manifests, im Forum veröffentlichen und alle zum Austausch einladen.

 

Nach Ende der Pilotphase erfolgt eine Evaluation auf Grundlage des Feedbacks der Lehrer*innen. Die Funktionalität der Plattform wird wo nötig optimiert und soll so noch besser auf die Bedürfnisse der Lehrer*innen angepasst werden. Ab April 2022 soll die Lernplattform dann auch anderen interessierten Schulen offen stehen - so soll ein europaweites Netzwerk gegen Hass im Netz entstehen und kontinuierlich wachsen.

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