EU-Projekt zur Reduzierung der Schulabbruchsquote

Projektkonsortium ENDING beim Partnermeeting. 13 Personen, die im Projekt mitarbeiten, stehen vor einem Projekt Banner in einem hellen Raum.

Fünf europäische Organisationen schließen sich für ein Projekt zusammen, um einen Beitrag zu leisten, die Schullabbruchquote in Spanien und Portugal zu reduzieren.

  • Kinder aus Familien, die über wenige ökonomische Mittel verfügen und von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, sind die Gruppe, die am unmittelbarsten vom Schulabbruch betroffen ist.
  • Die spanische Nationalpolizei, Pantallas Amigas, die Stiftung Digitale Chancen, das Instituto Politécnico de Porto und die Fundación MAPFRE sind Teil dieses von der Europäischen Union unterstützten Konsortiums.
  • Im Rahmen des ENDING-Projekts wurden bereits zwei Leitfäden in drei verschiedenen Sprachen erstellt: für Lehrkräfte und Familien
  • Im kommenden Schuljahr wird an einem dritten Leitfaden gearbeitet, der sich an Schüler*innen richtet und unter deren Beteiligung entwickelt wird.
  • Das Material ist unter https://endingproject.eu/ verfügbar.

 

Insgesamt fünf europäische Organisationen (die spanische Nationalpolizei, PantallasAmigas und Fundación MAPFRE sowie die deutsche Stiftung Digitale Chancen und das portugiesische Instituto Politécnico de Porto) haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt ENDING (ICT & Early School Leaving. Developing a New Methodology to Empower Children in Digital WellbeIng and Critical ThiNkinG) zu entwickeln. Ziel dieser Bildungsinitiative, die von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Erasmus+ finanziert wird, ist es, die Zahl der Schulabbrecher*innen in Spanien und Portugal zu verringern. Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Schulabbruch und den wahrgenommenen Risiken, die mit dem digitalen Umfeld verbunden sind. Bislang wurden im Rahmen von ENDING zwei Leitfäden entwickelt, an denen verschiedene Fachleute mitgewirkt haben. Diese sind in Spanisch, Portugiesisch und Englisch erhältlich. Ab 2023 auch auf Deutsch.

 

Kooperationen

Das Projekt arbeitet in enger Kooperation mit Schulen zusammen, die an der Umsetzung und Erprobung der Projektergebnisse beteiligt sind. Dabei handelt es sich um das Colegio Aquila in Parla, Madrid, C.E. Santa María la Nueva und San José Artesano (Burgos) sowie zwei portugiesische Schulen, Agrupamento de Escolas Eugenio de Andrade und Escola Secundaria da Boa Nova-Leca da Palmeira, beide in Porto.

 

Leitfaden für Lehrkräfte

Der Leitfaden für Lehrkräfte schlägt Lösungen vor, um jungen Menschen bei ihren Entwicklungsherausforderungen im persönlichen und schulischen Umfeld zu unterstützen, zum Beispiel bei der Reduzierung von Medienzeiten durch alternative Beschäftigungen wie Sport und kulturelle Aktivitäten. Darüber hinaus werden methodische Ansätze vorgestellt, wie Jugendliche für eine verantwortungsvolle Mediennutzung sensibilisiert werden können. Detaillierte Beschreibungen von Unterrichtsszenarien sowie Material für weitere Aktivitäten ermöglichen eine niedrigschwellige Bearbeitung der Themen im Klassenzimmer.

 

Leitfaden für Familien

Flankiert wird der Leitfaden für Lehrkräfte von jenem für Familien. Ziel dieses Leitfadens ist es, Familien mit Informationen und Ratschlägen zu versorgen, wie sie mögliche Probleme, die sich aus der übermäßigen Nutzung digitaler Geräte durch Minderjährige ergeben können, frühzeitig identifizieren und gegensteuern können. Der Leitfaden gibt u.a. Hinweise für den Umgang mit kompromittierenden Fotos oder Videos, klärt über Phänomene wie "Sexting"- oder "Sextortion"- auf und wie Familien ins Gespräch über den Schutz des Online-Images kommen. Einer der innovativsten Inhalte dieses Leitfadens ist das Kapitel über die Rechte des Kindes und welche Rolle diese in der digitalen Welt spielen.

 

Leitfaden für Schüler*innen

Unter Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern aus portugiesischen und spanischen Schulen werden Inhalte und Methoden für einen Schüler*innenleitfaden entwickeln. Grundgedanke bildet das Konzept des Peer-Learnings, das in Deutschland bereits seit vielen Jahren erfolgreich an Schulen praktiziert wird. Jugendliche selbst wissen am besten, welche Sprache sie sprechen müssen, um Gleichaltrige und Jüngere zu erreichen. Im Laufe des Schuljahres 2022/23 werden die Inhalte des Leitfadens getestet.

Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, am Ende einen methodischen Ansatz so ausgearbeitet zu haben, dass Schulen in der Lage sind, die Leitfäden eigenständig zu nutzen und das Peer-Learning einzuführen.

Alle Informationen über das Projekt sind auf der Website https://endingproject.eu/ zu finden. Im Jahr 2023 werden die Projektergebnisse auch in deutscher Sprache zur Verfügung stehen.

 

Berlin, 20. Juli 2022. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Projektleitung Sandra Liebender

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